Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 438
(PDF, 147 MB)
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433 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1918.)

Zu welchen Schlüssen man gelangt, wenn man anstatt
von bloßen Begriffen, denen keine Wirklichkeit entspricht,
von Tatsachen ausgeht, zeigt sich bei du Prel, dessen
Ansicht über diesen Gegenstand ich hier wörtlich wiedergebe
: „In der modernen Wissenschaft gilt das Axiom, daß
nichts im Verstände liegt, was nicht vorher in den Sinnen
gelegen wäre. Es gibt keine Erkenntnisse a priori, keine
angeborenen Ideen, sondern nur Erkenntnisse aus der Erfahrung
. Nun hat sich aber gezeigt, daß die Somnambulen
ohne jede vorherige Erfahrung des sinnlichen Bewußtseins
orientiert sind über die odischen Verhältnisse in der Natur,
ihres eigenen Innern und die Wechselwirkung beider, und
zwar so gut orientiert, daß sie Einsichten zeigen, die von
der Wissenschaft erst viel später erreicht wurden, was um
sehr geneigt machen muß, auch bezüglich der anderen Einsichten
die künftige Bestätigung durch die Wissenschaft zu
erwarten. Diese Einsichten sind also entweder angeborene
Ideen, Erkenntnisse a priori, oder wenn sie doch aposteriorisch
sein d. h. aus der Erfahrung gewonnen sein sollten,
so müssen es Erfahrungen eines sechsten Sinnes sein. Dagegen
steht es unwiderleglich fest, daß der Träger dieser
Erkenntnisse von der körperlichen Erscheinung des Menschen
unabhängig ist, denn das sinnliehe Bewußtsein ist im Somnambulismus
unterdrückt, kann also solche Erkenntnisse
nicht liefern. — Es gibt keinen lieferen Somnambulen, der
nicht — und wäre es im Gegensatz zu seiner Tagesansicht
— »m Schlaf von der Unsterblichkeit überzeugt wTäre. —
Wie schwer es ist, dem sinnlichen Menschen die Idee der
Unsterblichkeit beizubringen, das zeigt die Geschichte aller
Religionen, die immer wieder, wie auch die bezüglichen

fhilosophischen Gedankenrichtungen, skeptisch ausliefen,
ur den Somnambulen dagegen ist die Unsterblichkeit im
Grunde genommen eine Erfahrungstatsache; denn im Somnambulismus
tritt vorübergehend ein, was im Tode dauernd
eintritt: die Exteriorisation des Astralleibes (üherphysischen
Persönlichheitssubstrats) und seines Bewußtseins/ (Magie
als Naturwissenschaft, II, S. 160, 161.)

Der zuversichtliche Glaube der Somnambulen an Unsterblichkeit
mag wohl auch mit den, sie in ihren Ekstasen
beherrschenden Wonnegefühlen zusammenhängen, welche, indem
sie eine hochgradige Steigerung des allgemeinen Lebensgefühls
bedeuten, auch eine nachdrückliche Leben*»bejahung
involvieren. Daß man einen beseligenden Lebenszustand
endlos wünscht, rinden wir selbstverständlich, denn es entspricht
unserem radikalen Drang nach Glück, den Professor
Gates ebenfalls zu den aus der kosmischen Natur des in-

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