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Literaturhericht
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h) Verbot spiritistischer und okkultistischer Veranstaltungen
in München. — Das stellv. Generalkommando
in München hat die Veranstaltung von spiritistischen,
mediumistischen Vorführungen alier Art und die bildliche
Darstellung von spiritistischen, mediumistischen Vorgängen
verboten. Die Genehmigung zu Vorträgen über diese Ge-
biete ist unter Nachweis entsprechender wissenschaftlicher
Befähigung und unter näherer Bekanntgabe des Vortragsgebietes
beim Generalkommando zu beantragen. Außer der
Veranstaltung ist anch die Teilnahme an nicht genehmigten
Vorträgen und Vorführungen überhaupt, sowie die Werbetätigkeit
für derartige Veranstaltungen verboten. Man
hofft durch diese Maßnahmen die Vorträge auf bewußtem
Gebiete etwas einzudämmen.
(Stuttg. Neues Tagbl. vom 28. Aug. er.)
Diese Folge des Bambacher-Prozesses war ja vorauszusehen
! Schriftl. (Vergl. vor. Heft, K. N. c).
Literaturb e rieht.
Nachstehend besprochene Werke sind zu Originalpreisen durch die Buchhandlung
von Oswald Matze, Laipzipr, LindenstraBe 4, zu beziehen.
Bücherbesprechung.
Krieg und Geistesstörung. Feststellungen und Erwägungen zu diesem
TLeina vom Standpunkte angewandter Psychiatrie. Von Prof.
Dr Erwin Stransky in Wien. 102. Heft der „Grenzfragen des
Nerven- u. 8eelenlet«ei su. Wiesbaden, J.F.Bergmann. Geh.M 3.—.
Vor Beginn Hu-ses Krieges schätzte man dessen unheilvolle
Wirkungen in p jeho-patho^ogUeher Hinzieht ungemein hoch ein.
Man sprach uitsetm ne. uUen Zeitalter die Pätn.'keit ab, die Entbehrungen
und Mrupazen tims duivh aiie neuzo theben Zermörungs-
mittei noch funhtharer gestalteten Krieges auf lange Zeit zu ertragen
. Jnsouocrfu* t haben auch viele Fachmänner das Ver-^a^en
und Zusammenbrechen der ps.u bopa'hifch Veranlagten im Felde
und in der Htunat befürchtet. Die voiliegende Schuft enthält den
Nachweis naß « i^e t furchtei-*ren sieh bei weitem nicht verwirklicht
habt ii. Wie vor d^ni Ki ege die internationalen Volk^wht-
schafiler fa*t auMi^huihl v d e Widerstandskraft dei heutigen Vöker
zu £rerintü bewertet« n und so he* Eiorterung kftmtit.'cr Kri« gsniöglich-
keten da/u karren, nur eine relativ kurze Dauer in Rechnung zu
stellen, so hat M<*h auch inzwischen erwiesen, daß die pessimistischen
Außeruigeti vi» Je»* Neuioiogen uo<h ai wenig den enUchei-
denden Faktor du*es Krieges beua ksichtig*en, der schließ ich
aliein im entgehh - enen Witten zum Durchhalten gefunden werden
kann. In einem «er crMen ,^;«ditn dieses Kroges hat es Ludendorff
einmal auve-proehen, daß die im Belitz der gesünderen
Neiven befindliche Mächtegruppe den Hieg eningen wtrde. Mögen
wir auch schmerz uh bedauern, wenn inb lg*> der überaus langen
Dauer de Kämpfe geiade die tapfersten und verwegensten Helden
dahinsinken; vom eihabeneren Standpunkte künftiger Geschichtsschreibung
aus gesenen wird dieser Krieg auch die aller organischen
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