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4M Psychische Studien. XLV Jahrg. 10. Heft (Oktober 1918).
listischer Beziehung ein und gesteht S. 16, daß die Vorstellung der
Folgen den Willen beeinflußt, also entweder anspornend oder abschreckend
auf den Entschluß einwirkt. Was ist damit aber anderes
eingeräumt als die Wahifreiheit, die eben sonst auch Willensfreiheit
genannt wurde und es auch insofern ist, als die Freiheit
der Entschließung mindestens innerhalb des Entweder — Oder besteht
, oft aber auch innerhalb einer größeren Zahl von Eichtungen.
Auch hier verbietet «die Raumknappheit ein weiteies Eingehen, es
würde aber lohnen. Darum rate ich allen Freunden philosophischer
Auseinandersetzungen, die kleinen anregenden Schriften zu studieren;
so haben sie auch ihr Gutes. A. Grobe-Wutischky.
Egbert Falk, Der unsichtbare unsterbliche und der sichtbare vergängliche
Mensch nach neueren Forschungen. Waldau-Verlag,
Stuttgart. Preis broseh. 2 M.
Ein gut geschriebenes Buch, was manchen Leser befriedigen
wird, da dessen Kapitel 5 etwas vom Spiritismus enthält; man hätte
nur al er n,ehr und ausführlicheres erwartet.
Karl Marx. Versuch einer Einführung von Dr. E. Wilbrandt,
Professor der Volkswirtschaftslehre an der Universität Tübungen.
(Aus Natur und Geisteswelt. Sammlung wissenschaftlich-gemein-
verfttEndlicher Darstellungen.) 1.20, geb. 1.50 M. (Hierzu Teuerungs-
zuscbläge.) Verlag B. G. Teubner, Leipzig.
Auch von Marx gilt das Dichterwort: „Von der Parteien Haß
und Gunst verwirrt, schwankt sein Charakterbild in der Geschichte/
Seine Anhänger haben ihn vergöttert, seine Gegner verut teilt, im
Schliißausrhiiitte sucht der gefeierte Verfasser, der schon bei seinem
Amtsantritt in Tübingen mit seltenem Freimut erklärte, dal* er
Marx -ei« Bestes verdanke, seine Gesamtleistung objektiv zu
würdigen, w >hä er ebensosehr vor der UeberSchätzung der Anhänger
, als vor dem ungerechten Urteil der Gegner in Schutz nimmt.
-- Dr. —r.
Briefkasten.
Herrn E.W Dobberkau, Senr Meit r der „Z. f O." in Leipzig.-~
Mit Venriifu'ti) bpng<n wir Ihre ynsetiiift von. 11. VIII. er. hiermit
zur Keoi-«iiM niiaeier Leserschaft und freuen uns, daß Hie als ait-
beuahiter Miuu neuer Utr „Ps\ch. Stud/ in Oer Flage tunliehster
Spracnrciu g'ing uns zustimmen. Sie bautet: „H. g. FL Pud" I
Her/Zieh danke üb Ihnen fü< in» Ketteten lür die Begebungen
des.,Ail<r den «eben ISptaehv» reins*. Hir uns nahen sie bcsondeien
Wen, well &ie es uns ermöglichen, jeden Gedanken klar, unzwei-
deu«»g und anlernen ver tändtuh zur» Ausdrii<k /u blinken, swlaß
es füi unsere l.e^er uun0t<g im, weyen eines unirtwohnlichen Fremdwortes
;m „I*ni*oM,phwhen WoVer!»i«che" nachziehen. Denn die
Phdosoj hen-pra* he is« bekannt m h anders wie d'e der gewöhn» eben
Siern'oheD. Und gerade auf un «Ten Arbeitsgebieten ist Heha»fe
des Austnueks nützend t», weil tvir vie'e neue* Bog iffe einfuhren
mü-sen aufGrunl notier Erse» ntmVe und BHebm^se, besonders
von beien unserer He i?*eher, seel^ch r-ehiMnu^eu uud M* t»er.
Es kann auch jeder Begnff in gutem, reinem Deutsch au*gedniekt
werden," wenn wir uns nur bemühen, den reichen Wonsoha a unserer
Muttersprache kennen und lieben zu lernen. Daun werden wir
ohne weiteres in gutem Deutsch denken und das Fiemdwori wird
das Le«zte sein, was uns als Ausdruck eines unklaren Begriffes einfallt
, wenn wir nur den Mut haben, diese Unklarheit elnÄUge-tehen.
Mit;deutschem Gruße ihr E. W. D." — Die Fortsetzung- Ihrer
„Studien zur Geschichte des Spiritismus" kann wegen Baumniangels
leider erst 1919 erfolgen.
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