Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 475
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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Maier: „Ethische Prohleme*-

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hatte mit ihr bei gemeinsamen Spaziergängen oft über die
Möglichkeit einer bewußten Fortdamer mit Rüekerinnerung
gesprochen, wobei sie betonte, daß man nach allem, was
man positiv erforschen könne, kaum daran glauben könne;
sie hatte mir aber zugegeben, daß auch das Gegenteil nicht
bewiesen werden könne, denn wenn man auch z. B. bei
einer grausamen Vivisektion nirgends eine Spur von einer
»Seele* oder einem »Geist* in der körperlichen Funktion
zu erkennen vermöge, so müsse man dabei bedenken, daß
es sich um eine „Kraft" handle, auf die man nur aus
ihren Wirkungen schließen müsse, ohne sie mit den Sinnen
wahrzunehmen; auch die Elektrizität sitze bald da, bald
dort, und so wäre es ganz wohl denkbar, daß diese noch
feinere »seelische Kraft* nach der Auflösung ihres Körpers
irgendwo anders hinkomme, sich ev. einen neuen Leib bilde
oder als Aetherweseu auf Zurückgebliebene einwirke, mit
denen bei Lebzeiten schon ein Verhältnis von „magnetischem
Kapport* bestand. Bei einem solchen Anlaß zitierte sie
mir einmal den Anfang einer bekannten Ballade von H.
Heine: »Donna Clara, Donna Clara, Heißgeliebte langer
Jahre* — erst nach dem nachher geschilderten Vorkommnis
fand ich nach längerem Suchen das betreffende Gedicht
mit der Uebersehrift »Don Ramiro* in Heiners Werken — und
fügte bei: „Wenn ich vor Dir sterben sollte und in irgend
einer mir jetzt nicht vorstellbaren Form weiterlebe, werde
ich Dir, sobald ich es kann, eine Nachricht zukommen
lassen.* —- In jener Sitzung vom Oktober 1892 nun beschrieb
ein einfaches junges Mädchen Helene G., das als
Medium benützt wurde und weder mich noch die Verstorbene
kannte, nachdem es vom Zirkelleiter durch magnetische
Striche in »Trance* versetzt war, eine ihr scheinbar
sichtbare, hinter meinem Stuhl als Phantom stehende
junge Dame in allen Einzelheiten so genau, daß ich die
teure Verstorbene vor mir zu sehen glaubte, und bezeichnete
einige Tage nachher in meinem Studierzimmer, wo ich sie
französisch übersetzen ließ, unter den vielen dort hängenden
Bildern sofort das Original des Bildes, das sie ,.geschaut"
hatte. Es kamen dann mit automatischer Schrift und beim
Tischrücken Mitteilungen, meist Mahnungen, die mich mit
zunehmender Sicherheit auf nur mir bekannte Erlebnisse
mit der Studentin hinwiesen. Mit Rücksicht auf den beschränkten
Raum will ich nur zwei solcher Vorkommnisse
mitteilen. Nach einer ergebnislosen Sitzung der 1893 in
meiner eigenen Wohnung regelmäßig tagenden »Psychol.
Gesellschaft * blieb ich mit meiner Frau und ältesten Tochter,
bei welcher gleichfalls mediumistische Erscheinungen hervor-


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