Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 477
(PDF, 147 MB)
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Maier. .Ethische Probleme'.

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dadurch beweist sich aber die Liebe als das centri-

Eetale, der Einheit zugewendete Streben, während die
ust als die centrifugale, der Vielheit zustrebende
Richtung des Individuums abschweifen und sich, ohne objektiven
Widerstand den Kreislauf im All verlassend,
schließlich ins Unendliche verlieren würde. Alles Leid besteht
aber offenbar nur in der Schwierigkeit der Anpassung
an widrige Verhältnisse, die objektiv gegeben und vom
Individuum zu tiberwinden sind, damit die seelische Individualität
ihr Endziel erreicht.

Nach dem tiefschürfenden österreichischen Philosophen
Lazar v. Hellenbach, dessen hinterlassene Schriften
der Verlag O. Mutze (Leipzig) übernommen hat, laufen
unsere Lultempfindungen (Lust — Wille zum Leben) der
»lebendigen Kraft*, unsere Unlustempfindungen der „Spannkraft
" parallel. Die Leiden des Individuums hätten demnach
die natürliche Bestimmung, zum Zweck seiner Entwicklung
und Erziehung moralische Spannkraft zu erzeugen,
so daß es sich begreifen würde, wenn ein »Seher* wie
Christus* das »Himmelreich* den »Reichen*, d. h. in selbstsüchtigem
Genuß Gesättigten unzugänglich glaubt und sein
eminent sozialistisch gefärbtes Armenevangelium dem reichen
Jüngling gegenüber, der ihn frägt, was er tun müsse, um
selig zu werden, in den Rat zusammenfaßt, all seine Habe
zu verkaufen und den Erlös den Armen zu geben. (Dal
dieser Jesus von Nazareth wirklich gelebt und in diesem
Sinne gelehrt und gelitten hat, ist für jeden, dir auch nur
die »Bergpredigt* unbefangen liest, zweifellos. Das sind
die ganz individuellen Empfindungen und Aussprüche einer
hoheitsvollen, ihres Zieles klar bewußten, charakterstark
ausgeprägten Persönlichkeit. Mythen und bloße Legenden
pflegen ganz anders zu lauten!) Erschwerter Kampf ums
Dasein und besonders widrige Umgebungsverhältnisse als
»milieu* müßten demnach eine stets vollkommenere Organisationskraft
für die wiederkehrende Seele im Sinne der
theosophischen Wieder Verkörperungslehre zurFolgeJhaben, da
nach liäckel die Keimesgeschichte, eben weil das Anpassungsresultat
so wenig wie die rohen Naturkräfte verloren geht,
eine sehr schnelle, allmählich bewußt werdende Wiederholung
der langsamen Stammesgeschichte ist. Nach Heilenbach*»
geistvoller, mir sehr annehnjbar erscheinender Auffassung,
der als Menschen we s en hinter der periodisch wechselnden,
Menschen er s ch ein ung einen ätherischen, bezw. sideri-
schen, den irdischen Sinnen nicht wahrnehmbaren, sich in unberechenbaren
Zwischenräumen stets neu materialisierenden
bezw. als Organismus projizierenden »Metaorganismus ohne


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