Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 478
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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478 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 11. Heft (November 1918),

Zellenfrack11 (entsprechend dem von du Prel angenommenen
seelischen „Astralleib*) voraussetzt, wäre der uns innewohnende
„intelligible* Charakter, der das Gefühl der
Verantwortlichkeit für unsere Handlungen im Sinne
des indischen „Karma* erklärt und sich im Leben als
Talent und Charakteranlage offenbart, mit den ererbten
und anerzogenen Eigenschaften jedoch nicht verwechselt
werden darf, nichts anderes als das „Eifahrungs- und Anpassungskapital
*, das sich aus der Arbeit, dem Kampf ums
Dasein und den damit verbundenen Leiden des Individuums
als Frucht der sich immer höher entwickelnden
Individualität herauskristallisiert hat.

Daß aber dabei der Wille zugleich die Kraft ist, bezw.
verleiht, um seinem Endziel immer näher zu kommen, zeigt
deutlich das Beispiel eines Pferdes, welches eine schwere
Last fortbewegen soll Solange es nicht ziehen will, hat
es auch nicht die „ Kr a f t * seinen Karren von der Stelle
zu bringen: erst wenn es gelingt, duich Einwirkung auf
seine Vorstellung, Erregung Ion Furcht oder Hoffnung,
Erwartung von Strafe oder Lohn seine natürliche Trägheit
zu überwinden und es zum (mehr oder weniger bewußten)
Wollen zu bringen, wird seine bis dahin „latente* Kraft
zur lebendigen Energie, so daß die Fortbewegung der Last
erfolgt, wenn dieselbe nicht außer Verhältnis zu jener
latenten Fähigkeit steht. Aus diesem Beispiel, das zugleich
der tieferen Sinn von Schopenhauer^ Hauptwerk: „Die
Welt als Wille und Vorstellung* trefflich beleuchtet, geht
überdies hervor, daß jede Kraftäußerung als Wirkung nach
außen eine Bewegungserscheinung ergibt, während
das innerliche Wesen eben der allmählich bewußt werdende
Wille ist. Eben darin liegt auch die große Macht des
intensiv wollenden Glaubens, der wahre Wunder in
der Menschenwelt bewirken kann. —

Hellenbach hat ferner auch mit Becht darauf hingewiesen
, daß der von der materialistischen Schulwissenschaft
gegen seine Reinkarnationslehre gemachte Einwand
der mangelnden Erinnerung an ein Vorleben gegen die
Annahme einer Präexistenz durchaus •nicht in die Wagschale
fallen kann. Das geht schon aus der unbestrittenen
Tatsache hervor, daß der Träumende sehr oft Dinge
sieht und tut, welche mit seinem sonstigen Leben und
Denken, bezw. mit seiner Erinnerung geradezu im Widerspruch
stehon, so daß er im Traum eine ganz andere, sich
fremde Peioönlichkeit ist, — schon Kant bemerkt daher
treffend, daß das Ich unseres Bewußtseins und die unbewußte
Seele leicht dasselbe Subjekt, aber nicht dieselbe


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