Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 479
(PDF, 147 MB)
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Maier: BEtiiische Probleme** 479

»Persönlichkeit* sein könnten, — ohne daß dieser Umstand
das Subjekt, welches im Träumen und Wachen dasselbe
bleibt, im mindesten beirrt.

Auch im magnetischen Schlaf sprechen (wie ich mich
jetzt da und dort selbst überzeugen konnte) eingeschläferte
Medien und nicht normal veranlagte Somnambulen ganz
gewöhnlich von der ^ schlafenden Person wie von einer
dritten5) und wissen im normalen Zustand des hellen Tagesbewußtseins
absolut nichts von dem, was sie im sog. Hellsehen
gesprochen haben. — Auch der oft auffallende Unterschied
im Charakter von Kindern (selbst Zwillingen) derselben
Eltern weist entschieden auf eine Verschiedenheit
eines „intelligiblen* Seelenkeims (Seele — unbewußter Wille)
in uns hin, während die innere und äußere Aehnlichkeit
von Blutsverwandten durch den Einfluß des physiologischen
Materials der Keimzellen auch auf das sog. Temperament
und die individuellen Neigungen (man vergl. die weitgehenden
Wirkungen, die schon eine verhältnismäßig geringe
Menge von Alkohol in dieser Hinsicht hervorrufen kann)
zu erklären sein dürfte.

So erscheint die durch ihr körperliches Organ, das
Gehirn, denkende Seele als bleibende, «ich kreisläufig fortentwickelnde
Indiv idua Ii tat, worüber mir das vorzügliche
Schriftchen des Freiherrn Carl du Prel: „Das
Rätsel des Menschen. Einleitung in das Studium der Cefa
eimwissenschaften 8 (Leipzig, Reclams Uniyersalbibliothek)
den gewünschten näheren Aufschluß gab. Es ist das bleibende
und unbestreitbare Verdienst dieses Bahnbrechers der übersinnlichen
Forschung in Deutschland, die Psychologie und
damit die ganze Philosophie auf einer neuen, haltbaren
Grundlage begründet und die Oberflächlichkeit des um die
Verbreitung der Ergebnisse exakter Naturforschung verdienten
Materialismus (wonach z. B. Göthens „Faust" sehr
„exakt* als aus Lumpen gefertigtes Papier nebst Druckerschwärze
und eine Mozart'sche Arie als eine Reihe aufeinanderfolgender
, nur quantitativ verschiedener Luftschwingungen
zu erklären wären, wobei die Hauptsache, die Qualität
des Wesens, unerklärt und völlig unbegreiflich bleibt)
aufs gründlichste und zwar durch Tatsachen auf dem Weg
experimenteller Forschung nachgewiesen zu haben.

Eine weitere vortreffliche Einführung in diese neueste
experimentelle Geheimwissenschaft vom Vorhandensein eines
den Sinnen verschlossenen Geisterreichs bot mir (außer dem

5) So nannte sich das in unseren Sitzungen zuerst benützte Medium
stets selbst „Eleva" (Erzieherin?).


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