Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 483
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1918/0487
Maier: Ethische Probleme

488

lung der abstrakten Kraft zur Erscheinung) bis zur „Involution
* (Wiedereinkehr der konkreten Erscheinung in
ihre letzte Ursache — Gott bezw. den Lichtäther?) regelmäßig
durchmacht, unsterblich, wobei jedoch nach altindischer
theosophischer Weltanschauung nur die erworbenen Anlagen
, nicht das durch Cerebration bedingte Hirnbewußtsein
auf ein neues Leben übergeht (Vergl. auch Paul D eußen,
„Die Elemente der Metaphysik* Leipzig 1890, § 146 ff.) —

Das instinktive Gefühl der Ewigkeit, das, wie
gesagt, besonders innig Liebende mit dem sicheren Bewußtsein
, durch nichts getrennt werden zu können, empfinden
, könnte ja allerdings, wie auch der zähe Volksglaube
an persönliche Unsterblichkeit, bezw. die spezifisch jüdische
Lehre von der „Auferstehung des Fleisches16, schließlich
(wie E. Eckstein, Glück und Erkenntnis, Leipzig 1881,
S. 58 ff. nachzuweisen suchte) seine objektive Begründung
an und für sich, wenn man die spiritistischen Erfahrungen
bezweifelt, lediglich in der natürlichen Tatsache finden, daß
im Weltall nicht nur nichts verloren gehen kann, sondern
daß bei der unendlichen Möglichkeit von Stoffatomkombinationen
die Wiederholung desselben Individuums sogar
mit demselben eben dadurch ev. bedingten Bewußtsein
innerhalb unendlicher Zeiträume (den buddhistischen Kaipas
=== Aeonen) mit mathematischer Evidenz nachgewiesen werden
kann, so daß auch der theosophische Glaube an verschiedene
Inkarnationen desselben individuellen Geistes auf das gleiche
Gesetz zurückgeführt werden könnte, das ebenso für ganze
Lebenssphären und Weitkörper, wie für die einzelnen Individuen
Geltung hätte.

Eine schwere Enttäuschung bereitete aber den grundsätzlichen
Gegnern des Unsterblichkeitsglaubens, bezw, den
Verfechtern des auf Darwin fußenden mechanischen Mate-
nalismus eine zu Berlin 1872 erschienene, zuerst Haeckel
zugeschriebene anonyme Schrift: „Das Bewußtsein vom
Standpunkte der Physiologie und Deszendenztheorie",
welche die Materialisten als beste Widerlegung der Theorie
des Unbewußten bejubelt hatten, während sich in der
2. Auflage Eduard v. Hartmann selbst als Verfasser
bekannte und zugleich eine gründliche Widerlegung der
gegen seine eigene Philosophie und Zwecktheorie darin
vorgebrachten Argumente beifügte. Von diesem „ moralischen
Sedan* hat sich, wie Eug. Heinr. Schmitt (L c. Novemberheft
1894) bemerkt, der offizielle Materialismus seither
nicht wieder erholt. Die von Gelehrten und Laien
s. Z, so enthusiastisch aufgenommene Lehre Darwins hat
ja inzwischen sogar von Seiten der hervorragendsten Physio-

33*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1918/0487