Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 498
(PDF, 147 MB)
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498 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 11. Heft (November 1918.)

teilt, daß Steiner anläßlich einer Besprechung der Materialisation
-Phänomene betont habe, daß Geister Verstorbener
wohl mit im Spiel sein könnten; von anderer Seite
erfahre ich, dass er gelegentlich der Erwähnung der Mitteilungen
von Oliver Lodge betreffs seines gefallenen Sohnes
die spiritistische Deutung ablehne. Vielleicht darf man ans
diesen beiden zeitlich auseinander liegenden Urteilen
schließen, daß Steiner von der spiritistischen Deutung zurückgekommen
ist, zumal vielleicht an sich die Mitteilung
Lodges noch eher zur spiritistischen Deutung auffordert.*)
Schließlich ist die Frage, ob Steiner Spiritist ist oder nicht,
in diesem Zusammenhang minder wichtig und ich will sie
unentschieden lassen. Aber falls Steiner sich auch für die
spiritistische Deutung entschieden haben sollte, so durfte
er doch nicht diese medial-spiritistischen Erscheinungen
einfach als Tatsachen behandeln, es ist doch nur eine von
Vielen stark bestrittene Deutung, Ich lasse dabei die Frage
ganz außer acht, ob bei Annahme der spiritistischen Deutung
seine Behauptung über den Ursprung der medialen
Seelentätigkeit zu Recht besteht. Da diese spiritistische
Deutung bestritten wird, mußte er sowohl wenn er Spiritist
ist, als wenn er es nicht ist, auf die Frage genauer eingehen
und nicht diese Frage mit einer Behauptung lösen. Denn
wenn man die spiritistische Deutung nicht annimmt, ist
innerhalb der animistischen die Frage zu erörtern, wo der
Ursprung des Hellsehens und der Telepathie liegt, und
dies? Fra*ge ist durchaus Dicht gelöst. IchUe in Mehreren
Arbeiten („Psyeh-Studien" 1918 Nr. 4 und 5, sowie 8—10)
zu beweisen versucht oder wenigstens wahrscheinlich gemacht,
daß der Ursprung der Telepathie und des Hellsehen«, —
also medialer Seelentätigkeiten, — nicht im physisch Bestimmbaren
zu suchen ist und daß die Ansicht viel für
sich hat, sie als rein seelische Funktionen aufzufassen. Zum
mindesten stehen Steiners Ansicht so grosse Schwierigkeiten
entgegen und es spricht soviel für die gegenteilige Meinung
, daß man nicht einfach mit der Behauptung, die mediale
Seelentätigkeit habe ihren Ursprung Im physisch Bestimmbaren
, sich zufrieden geben darf, es ist das weder
selbstverständlich noch bisher erwiesen. Es steht also Behauptung
gegen Behauptung, nur mit dem Unterschied, daß
ich die meinige zu beweisen versucht habe.

Um also das Gesagte nochmals kurz zusammen zu

*) Dieses und die Tatsache, daß bei Annahme der spiritistischen
Deutung d ie Behauptung des physischen Ursprungs in noch größere Schwierigkeiten
führt, macht es wahrscheinlich, daß „medial41 im weiteren Sinne gemeint
ist.


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