Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 503
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Hänig: Zwei Bücher vom inneren Leben. 503

bisher Ungeklärte ein helles Licht wirft. Auch die sogen.
Angstträume wird man daher wohl auch weiterhin unter
die Klasse der negativen Wunsehträume rechnen können.
So steht auch Verf. den weissagenden Träumen mit Unrecht
ablehend gegenüber, da sich darunter auch solche befinden
, die nicht erst nach Eintritt des betr. Ereignisses
mitgeteilt worden sind. Auch das Unterbewußtsein genügt
nicht immer als Erklärung wie bei den offenbarenden
Träumen, in denen uns u. a. ein wertvoller Aufschluß über
verlorene Gegenstände zuteil wird. Gerade darin besteht
die Aufgabe des wissenschaftlichen Okkultismus, dem der
Verf. geflissentlich aus dem Wege zu gehen scheint, solche
typische Fälle aufzusuchen, bei denen die sog. natürliche
Erklärung nicht mehr ausreicht. Sollte vielleicht auch die
Deutung des Schlafes dazu gehören, die der Verf. am
Schlüsse des 1. Teiles angibt, da er selbst darauf hinzudeuten
scheint? Mitunter haben allerdings gerade die weissagenden
Träume einen ganz natürlichen Kern, insofern
sich aus verborgenen Beizen, die für die Patienten erst im
Traume wahrnehmbar sind, wertvolle Schlüsse auf das
Wesen der betr. Krankheit machen lassen. Wenn aber
Freud auch hierauf eine bis ins einzelne gehende Analyse
aufbaut, so wird auch hier seiner Methode alles in Beziehung
zu den Erlebnissen des Patienten zu setzen, der
Vorwurf des Gezwungenen nicht erspart werden können.
Wertvoll ist dies Verfahren nur insofern, als der Kranke
auf diese Weise in völlige Abhängigkeit vom Arzte gerät,
der eben dadurch im Stand gesetzt wird, seelisch auf ihn
einzuwirken und Entgleisungen, besonders geistiger Art, zu
regeln (91).

Alle Wissenschaft, auch die am tiefsten grabende, wird
immer bis zu einem gewissen Grade an der Oberfläche der
Dinge hleiben. Darüber hinaus hat nur der Dichter noch das
Wort, wenn er ahnend und hellsehend den Schleier von
den Dingen jenseits der Welt zu heben sucht. Insofern
als er dabei der Entwicklung seiner Zeit selbst vorgreift
, ist von der Literatur der Gegenwart besonders ein
Buch zu erwähnen, dessen ich hier kurz an zweiter Stelle
gedenken möchte: Kellermanns Roman: ,,Der Tortt, der
im Jahre 1917 zuerst erschienen ist (Berlin, S. Fischers
Verlag). Ein Tor ist, wie der Name sagt, der Held dieses
Buches, aber nur ein Tor in den Augen der an der Oberfläche
haftenden Welt, während in Wirklichkeit seine


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