Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 508
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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508 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 11. Heft (November 1918).

lieh von uns eingehend gewürdigt wurde, — stellt Dr. S. K.
Thoden van Velzen im Vorwort zur 5. Auflage des
I. Bandes seiner hochinteressanten, wenn auch nur lose
zusammenhängenden „Psyehoencephalen Studien" die nachfolgende
Betrachtung an, deren Abdruck zur weiteren Empfehlung
des Werkes bei unserer Leserschaft dienen dürfte:

„In der letzten Zeit wird seitens der Mediziner der
Philosophie stets mehr Beachtung geschenkt. Die größten
Söhne Aeskulaps haben neben ihrem Fachstadium *ich mit
Philosophie beschäftigt. Aristoteles stammte aus dem
Geschlecht der Asklepiaden, sein Vater Nikomachos war
Arzt. Der Stagirite selbst hatte große medizinische Kenntnisse
. Aus dem Geschlecht der Asklepiaden stammte auch
der schon genannte Hippokrates. G a 1 e n u s verlangte
philosophische Bildung vom Arzt. Die Philosophie sei das
größte der göttlichen Güter. Im Mittelalter waren es
Araber und Israeliten, welche die medizinisch-philosophische
Richtung sehr verteidigten, so Maimomides, der namentlich
für die Willensfreiheit (besser Geistesfreiheit) eintrat.
Von Bedeutung war auch JehudaHalevi. Der arabische
Arzt und Philosoph Avicenna schrieb 1000 u» nr. ein
Buch über „Augenheilkunde", welches vor zehn Jahren neu
erschienen ist. Er behauptete, Seele und Leib seien trennbar
. Algazel, Philosoph und Arzt, verteidigt die Wirklichkeit
der göttlichen Attribute. Averroes war, wie
alle mittelalterlichen Aerzte, Vollblut-Aristoteliker. Aven-
p a c e vergleicht die Tier- und Menschenseele. Der arabische
philosophische Arzt Abubazar erkennt, daß die Vereinigung
mit Gott Seligkeit, die Entfernung von ihm Qual
bringt. Bekannter ist der spanische Medikus Raymund
von Sabunde. Michael Servet, Arzt und Philosoph
in Genf, mußte viel Leid ertragen. Jede neue Idee scheint eine
Zangengeburt durchmachen zu müssen. De Lamettrie
war Anhänger der Deszendenztheorie. Von ihm stammt
die Meinung, daß das, was empfindet, materiell sein muß.
Im Kolleg von Kant saßen viele Aerzte.

Der Arzt Cabanis war Pyehologe; e*r nahm ein zentrales
Bewußtsein an. SchilJe'r war Medikus. Er schrieb
eine Dissertation über das Fieber: „De discrimine febrium
inflammatoriarura et putridarum.* Schiller bemerkt treffend:
„Die Tätigkeiten des Körpers entsprechen denen des Geislos.*
Üeberspannung dort habe Ueberspannung hier, Harmonie
dort habe Harmonie hier, Trägheit der Seele habe die
Trägheit körperlicher Bewegungen and Mchttätigkeit der
Seele die völlige Aufhebung der körperlichen Bewegungen


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