Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 510
(PDF, 147 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1918/0514
510 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 11. Heft (November 1918).

perimentellen Psychologie das Wort nicht mehr ergreifen
zu müssen geglaubt, wenn auch oder vielmehr zumal hier
und da die Polemik gegen meine Arbeit sich fort zu
Schmähungen, z. T. freilich sehr naiven Inhalts, hatte hinreißen
lassen. Die jetzige Auflage findet eine ganz veränderte
Situation. Die Herbart'sohe Lehre ist bereits im
wesentlichen zu einer Erscheinung in der Geschichte der
Psychologie geworden."

So geht die eine Psychologie nach der andern in das
große Meer der Vergessenheit, ohne je wieder aufzutauchen.
Eine Zeitlang haben dann noch diese Psychologien historisches
Interesse; auch dieses schwindet, und nichts bleibt
übrig. Die Schar der Anhänger wählen sich einen anderen
Modephilosophen, mit dem es nach kurz oder lang oft
ebenso geht. Wir sehen das große Interesse der Aerzte
für die Philosophie nicht nur als Kritiker, sondern namentlich
als Baumeister der Weltweisheit/4 —

T'ie Grundidee des holländischen Naturphilosophen, daß
das Gedächtnis sphärisch sei, findet freilich bei den Gelehrten
wohl schwer Aufnahme, zumal er sie mit der hemisphärischen
Form des Himmelsbogens begründen will. „Was ist dieser
Himmelsbogen fragt der Herausgeber des Werks, sein
Sohn, praktischer Arzt von Joachimstal i. Mark. „Sehbilder
gehören zu unserm Gedächtnis, denn sie bleiben bewahrt.
Die äußerste Form dieser Sehbilder ist der Himmeisbogen.
Also ist der Himmelsbogen die äußerste Form eines Teils
unseres Gedächtnisses, die Grenze eines Teils unseres
geistigen Wesens. Victa vineit veritas! In specie: Die Wahrheit
der Philosophie des Herrn Dr. H. Thoden van Yelzen
wird siegen. Es wird eine Zeit kommen der Philosophie,
eine Zeit, wo die Philosophie wie jetzt die Technik blühen
wird, wo jeder gebildete Mensen philosophisch denken
lernt, wo das Wort des Aristoteles mehr Beachtung finden
wird als bisher: „Alle Wissenschaften sind schön, aber die
Philosophie ist die schönste aller Wissenschaften." Wir
Aerzte sollen Philosophen werden. Hippokrates (460
v. Chr.J sagte: „Man muß Philosophie in *aie Medizin und
Medizin in die Philosophie hineintragen*; der Arzt, der zugleich
Philosoph ist, sei einem Gotte gleich. Auch nach
Prof. Möbius ist der Arzt im allgemeinen viel zu sehr
reiner Naturwissenschaftler und viel zu wenig Psychologe.
Da das geistige Wesen materiell ist, so gehört auch die
Psychologie zur Naturwissenschaft. Was Schiller sagte von
dem Bündnis der Religion und der Philosophie: „noch
kommt ihr Bündnis zu frühe," gilt nach des Herausgobers
Meinung auch von den genannten Wissenschaften. Die


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