Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 512
(PDF, 147 MB)
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512 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 11. Heft (November 1918).

Die erste ist die Kriegsfackel, welche die schöne Frau
von Stadt zu Stadt, von Land zu Land trägt. Sie entzündet
zunächst den Patriotismus, aber das unvermeidliche
Ende verklingt beim Donner der Geschütze und beim Geräusch
des Gewehrfeners.

Die zweite Fackel ist die der Heuchelei und der Engherzigkeit
. Sie zündet die Lampen in den Tempeln und
auf den Altären geheiligter Institutionen an. Aber ausgehen
davon Falschheit und Fanatismus Sie vergiftet
das Leben der Meeschen von der Wiege bis zum Grabe.

Die dritte Fackel ist die des Hasses, der aus verfälschter
Gerecht'*'! rt aufsteigt, der die Familie und zuletzt
das ganz*-, ; ntliche Leben durchdringt, Literatur,
Kunst und Staat^kuiist.

Der große Brand wird 1912 beginnen, angesteckt durch
die erste Fackel Li ftüdosteuropa. Im Jahre 1914 wird er
sich zur Weltkataitrophe entwickeln. Danach sehe ich
ganz Europa in Flammen und Blut. Ich höre die Klagen
von ausgedehnten Schlachtfeldern. Aber im Jahre 1915
wird die Gestalt eines neuen Napoleon vom Norden her
die Bühne der Weltgeschichte beschreiten. Er hat keine
militärische Ausbildung, er wird ein Schriftsteller oder
Journalist sein, aber in seiner Macht wird der größte Teil
von Europa bis 1925 bleiben*). Das Land des großen Krieges
wird eine neue politische Aera für Europa einleiten. Es
werden keine Königreiche und keine Kaiserreiche mehr
sein, aber es wird ein Verband aller Reiche der Erde gebildet
werden, ähnlich dem der Vereinigten Staaten von
Amerika. Es bleiben einfach vier große Nationen übrig:
Germanen, Lateiner, Slawen und Mongolen.

Nach 1925 sehe ich eine große Veränderung in religiöser
Hinsicht. Die zweite Fackel der Buhlerin hat den
Fall der Kirche verursacht. Die ethische Idee ist beinahe
ganz verschwunden, die Menschheit ohne Moralgefühl.
Dann steht jedoch ein großer Reformator auf. Er will die
Welt von den Uberbleibsein de6* Monotheismus befreien
und den Grundstein für den Tempel des*Pantheismus legen.
Und ich sehe den Beginn eines neuen friedliehen Zeitraums.
Der Mann, der diese Mission vollbringen wird, ist ein Mongole
.*) Er lebt hier bereits auf Erden, aber er selbst ist
sich der Aufgabe, die seiner wartet, noch nicht bewußt.

*) Das könnte wohl auf den russischen Soldatenapostel Lenin als
energischen und ehrlichen Vorkämpfer eines sozialistischen Völkerbundes
gedeutet werden. Schriftl.

**) Es ist gar nicht ausgeschlossen, daß ein solcher Held in naher Zukunft
aus Japan (oder dem buddhistischen China) kommt, naehdem die bis-


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