Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 514
(PDF, 147 MB)
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514 Ptychische Studien. XLV. Jahrg. 11. Heft (November 1918).

Jahresfrist starb in St. in Steiermark die Frau eines
Obersten. Es war zur späten Abendstunde. Eine Wiener
Familie, in deren Kreisen die Frau Oberst öfter verkehrte,
besaß ein altes Erbstück, eine Rokokouhr. Diese Uhr war
seit vielen Jahren bereits außer Gang. Das Pendel war
losgelöst an den Uhrkasten angelehnt Da plötzlich, es
war, wenn ich mich der Mitteilung recht erinnere, vor
Mitternacht, begann die Uhr zu schlagen. — Alles war
verblüfft. Man untersuchte die Uhr, fand aber keinen
Anhaltspunkt, der als Ursache des plötzlichen Schlagens
hätte gedeutet werden können. — Am nächsten Morgen
traf die Depesche ein, welche den um genau dieselbe
Zeit erfolgten Tod der Frau Oberst meldete. —

Ein anderer, nicht weniger gut verbürgter Fall ereignete
sich vor 45 Jahren. Der Herr, der als Knabe das
Erlebnis hatte, lebt heute noch und versichert, er erinnere sich
noch so gut daran, als habe sich alles erst gestern zugetragen.
Der Vater des Betreffenden war schwer krank. Man wußte
allerdings, daß er sich nicht mehr lange am Leben erhalten
würde. — Die drei Kinder wohnten einige Stunden ent-
fernt. A.n einem Abend vernahmen die die Kinder betreuende
Frau, sowie auch diese, am Fenster ein Geräusch
als würfe jemand mit Sand an die Scheiben. Die Frau
sagte darauf zu den Kindern: ,Kinder betet, denn soeben
ist der Vater gestorben.tf Und so war es auch. Auch dies
ereignete sich in Untersteiermark. Zeuge ist ein nüchterner,
keineswegs dem Aberglauben huldigender Mann von sehr
freireligiöser Gesinnung.

Da ich solche Vorkommnisse sammle — selbstverständlich
kommen nur wohlverbürgte, durch mehrere zuverlässige
Zeugen erhärtete Fälle in Betracht, so kann ich das vorhin
Gesagte, wonach es wenige Familien, die nicht derartiges
erlebten, gebe, aus Erfahrung bestätigen. Auch vom Herabfallen
von Bildern, trotzdem Nagel und Haken vollkommen
unversehrt waren, wird berichtet. — Ob es sich dabei um
Wirkungen des ätherischen Doppelgängers handelt (die
Existenz eines feinstoffliehen Körpers, der den Tod des
sichtbaren um einige Zeit überdauert*, ist wohl ziemlich
sicher — ich möchte ihn Emanationskörper nennen) oder um
Wirkungen der Gedanken kraft, will ich dahingestellt sein
lassen. - Im letzteren Falle gibt es nur zwei Möglichkeiten:
Entweder sind die Erscheinungen nicht realer, sondern hallu-
zinatorischer Natur (Gehörs- und Gesichtshalluzinationen),
die mit dem Seeleninhalt des Sterbenden kausal verknüpft
sind, oder man nimmt im Sinne der Energetik die psychische
Energie als eine besondere Form der Weltenergie an mit


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