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Ein Preis öon 20000 Mark für Prof. Dessoir. 517
asabthani? . . Auch ihm wurde keine Antwort, aber
es hat durch seinen Kreuzweg die ganze Welt erobert.
Wunschloser Friede wird unser Lohn sein. "
Ein Preis von 20 000 M. für Prof. Dessoir.
Mehrmals schon wurden Preise auf dem Gebiet des
Okkultismus ausgesetzt, und zwar meist von Gegnern, um
damit den Hund hinterm Ofen hervorzulocken. Mit hämischem
Lächeln wurde dann von den Zeitungen festgestellt,
daß der Preis nicht gewonnen wurde. Jetzt nun setzt ein
Spiritist einen Preis aus und zwar wendet sich das Preisausschreiben
direkt an Prof. Dessoir. Ueber diesen nicht
gewonnenen Preis werden sich die Zeitungen vermutlieh
ausschweigen, umsomehr ist es Pflicht der okkultistischen
Organe, Notiz davon zu nehmen. Es ist Ohlhaver, der in
dem zweiten Band von „Die Toten leben!**) einen Brief
mitteilt, den er an Dessoir geschrieben hat. Anknüpfend
an die äußerst abfälligen Urteile über die Medien in Dessoirs
Buch „ Vom Jenseits der Seele* (vgl. dazu die Irreführung
Dessoirs, die im Dezemberheft 1917 der „Psych. Stud.*
aufgedeckt wurde) hat Ohlhaver folgenden Brief an Dessoir
geschrieben:
„Ihr Buch „Vom Jepseits der Seele* habe ich mit
Aufmerkamkeit gelesen. Auffällig ist, daß Sie die Somnambulen
und Medien ohne Ausnahme als Betrüger hinstellen
und als Beweis mit Behauptungen antreten, im Gegensatz
zu den von Ihnen angegriffenen Medien, die die Beweise
durch Tatsachen erbrachten. Ich glaube annehmen zu
dürfen, daß es Ihnen nur an einer passenden Gelegenheit
gefehlt hat, auch Ihrerseits den Beweis zu führen, und
darum stelle ich Ihnen folgende drei Aufgaben zur Auswahl:
1. Ich nehme 10 Zettel, schreibe in Ihrer Abwesenheit
auf jeden Zettel einen Namen oder ein Dingwort, stecke
ieden Zettel in ein undurchsichtiges Kuvert, verschließe
4s und lege Ihnen dann nacheinander die 10 Briefumschläge
mit Inhalt vor. Sie haben mir dann die Namen oder Dingwörter
, die auf die Zettel geschrieben sind, zu nennen, ohne
die Briefumschläge zu berühren oder zu durchleuchten oder
meiner Aufsicht zu entziehen.
2. Ein Tisch wird von Ihnen zum Schweben gebracht,
ohne Berührung und ohne Anwendung irgend welcher Mechanismen
. Ich gestehe Ihnen das Recht zu, Ihre Fingerspitzen
auf die glatte Platte des Tisches zu legen.
*) Beim Verlag Osw. Mutze, Leipzig, vorrätig. M. 4.50. 1.—2. Bd. geb. 9 M.
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