Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 522
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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523 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 11. Heft (November 1918).

troffen, daß der, welcher zuerst stürbe, dem andern erscheinen
solle. Beide glaubten an die Seelenwanderung,
beide meinten, daß es tunlich sei, in Tiere verwandelt zu
werden. Der eine wäre gern ein Singvogel, der andere ein
Schmetterling geworden. Dieser letztere starb, und der
zweite fühlte eines Nachts einen stechenden Schmerz an der
Hand, so daß er erwachte. Sein Zimmer stand in Flammen
und an seiner Hand flatterte ein großer, schöner Schmetterling
auf, der dann im Qualm sich verlor. Ist das nicht
seltsam?* — Diese Stelle aus dem Privatbrief eines sehr
glaubwürdigen Bekannten, welche lebhaft an Heines berühmte
»Mouche* erinnert, teilte uns gütigst Herr Dt jur.
et phil. Rieh. Schück, Kammerpräsident a D. aus .cyt*L*n,
mit, der sich aufs lebhafteste für die Probleme der okkultistischen
bezw. theosophischen Literatur interessiert und
über eigene reiche Erfahrungen auf diesem Gebiete wifugt.

e) Geheimnisvolle Kräfte« Unter dieser Ueberschrift
berichtet die „Tüb. Chronik* (Beil. v. 22. Aug. er.) eine
„eigen artige V orahnung*. Im Hause des Fürsten
Badziwill wurde eine verwaiste Nichte, eine Gräfin Agnes
Laukoronska, erzogen. Die fürstlichen Kinder verlebten
ihre Jugend im Schloß Newiemsko in Galizien. Schon als
ein ganz kleines Kind zoigte Agnes eine wahnsinnige Angst
davor, durch eine bestimmte Tür in den Speisesaal zu
gehen. Als sie sprechen konnte, bezeichnete sie das über
der Tür hängende Bild, die „Sibylle von Curaä*, als den
Gegenstand ihrer Furcht. Nach Jahren, als Verlobte des
Fürsten Wisnowsky, überwand das junge Mädchen ihre
Furcht und versuchte am Arm ihres Geliebten durch die
Tür zu gehen. Kaum war sie im Saal, so ließ der von
ihrer Furcht unterrichtete Fürst sie stehen und schlug, mit
den übrigen Verwandten in den Vorraum zurückeilend, die
Tür zu. Das junge Mädchen rüttelte an derselben und bat
unter lautem Jammer zu öffnen, sie sei in Lebensgefahr.
Mit Lachen und Neckrufen hielt der Fürst die Tür fest.
In demselben Augenblick ertönte drinnen ein starkes Gepolter
, das Bild war herabgestürzt, und der .schwere Metallrahmen
hatte der Braut den Schädel zerschmettert. —
Materialistisch geschulten Dutzendmenschen steht es frei,
in allen derartigen Fällen einfach einen unglücklichen Zufall
anzunehmen, der im vorliegenden Fall eben durch
„törichten Aberglauben* herbeigeführt worden wäre.


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