Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 532
(PDF, 147 MB)
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532 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 12. Heft (Dezember 1918,)

Wie häufig tatsächlich gegen diese Grundsätze gefehlt
wird, ergibt die Verfolgung der okkultistischen Literatur.
Ich greife zur Illustration nur einiges aus dem Heft Nr. 8
und 9 1918 heraus:

L. Jahn berichtet dort in seinem Auf atz von einigen
Fällen, in denen dergleichen nicht genügend berücksichtigt
ist. In der Geschichte von der verschlossenen Tür z. B.
kann ich, — soweit ich in dem Fall klar sehen kann, -
durchaus nichts Okkultes entdecken; mir scheint das Begebnis
aus der Sachlage heraus völlig verständlich, ich
finde es ungerechtfertigt, da gleich Telepathie oder Hellsehen
heranzuziehen. Noch klarer liegen die Verhältnisse
in dem Fall, in dem die Wirtin, ohne seine Absicht zu kennen,
genau dasselbe tat, was der Verfasser des Aufsatzes tun
wollte, und zwei Leisten zur Befestigung der Pappe an der
Wand angebracht hatte. Ich meine, diese Lösung liegt so
nahe, daß jeder darauf verfallen konnte, es ist durchuus
nicht angängig, da den Okkultismus zu bemühen, soi^t
kommen wir noch dazu, ihn auch zur Erklärung heranzuziehen,
wenn etwa am ersten schönen Frühlingstage mehrere Menschen
zum ersten Mal im Jahr einen Strohhut fragen oder
wenn sich bei Regenwetter gleichzeitig zwei Herren <lie
Hosen umkrempeln.

Ich bin der Meinung, daß echte Telepathie recht selten
ist, man sollte also spärlich mit dieser Annahme umgehen,
besonders verdächtig aber ist, wenn Versuche berichtet
werden, wo auf Grund von Gedankenübertragung irgend
welche Handlungen ausgeführt werden. Es ist nicht
einzusehen, warum diese Art der Gedankenübeitragung
leichter sein soll als die Uebertragung eines Wortes oder
einer bildlichen Vorstellung, etwa eines Tisches oder dcrgl.
Sind etwa die Vorstellungen bei solchen Bewegungsaufträgen
intensiver? Ich möchte das bezweifeln und eher annehmen,
daß die Vorstellung eines Wortes oder eines Gegenstandes
intensiver und konzentrierter sein wird, als die Vorstellung
eines Bewegungsauftrags. Falls trotzdem letztere Versuche
gelingen und erstere nicht, dann ist wohl die Vermutung
gestattet, ja geboten, daß das leichtere Gelingen letzterer
auf irgend welchen anderen Umständeu beruhen wird, nämlich
auf unwillkürlichem Hinschauen, verändertem Benehmen
der Anwesenden, wenn es »brennt*, — wenn nicht gar bei
Führung durch eine Person, die um den Auftrag weiß
einfaches Muskellesen vorliegt, was natürlich von echter
Gedankenübertragung streng zu trennen ist. Auch in den
Fällen, in denen man dem andern „das Wort vom Munde
nimmt*, berücksichtige man, ob nicht durch irgend eine


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