Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 543
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Jahn: Das Rätsel der Warnungen. 543

diesem Phänomen nur scheinbar fernliegende Kapitel der
Warnungen oder Mahnungen anschneiden. Auch hier wie
dort sollen in erster Linie die Versuche — wenn man das
spontan Eintretende Vorsuch nennen darf — zur Darstellung
kommen und zwar auch hier wieder keine historischen
Geschehnisse oder solche aus dritter und vierter Quelle,
solche vom Hörensagen, sondern eigene Erfahrungen. Dies
dürfte unter Umständen willkommener sein, als die Wiederholung
von Aussagen unbekannter Medien. Wären eigene
Erfahrungen allgemein verbreiteter, könnte manche Tinte
zur Polemik gespart werden.

Neulich |e£ ich zu meinem Arzte, um ihn wegen
einer kleinen Angelegenheit um Rat zu fragen. Ich traf
dort noch nie mit Patienten zusammen, deswegen beachte
•ich auch diesmal nicht das Wartezimmer und gehe gleich
auf das Sprechzimmer zu. Während der wenigen Schritte
kommt mir die Mahnung, erst in das Wartezimmer hineinzuschauen
. Die Mahnung kommt blitzschnell und doch nicht
schnell genug, vielmehr ich reagiere nicht schnell genug
darauf, denn inzwischen habe ich schon angeklopft. Nach
Sekunden' höre ich Schritte im Zimmer, der Arzt erscheint
an der Tür und bedeutet mir, daß ich warten muß, da er
gerade jemand vorhat. Im Wartezimmer liegt Hut und
Stock eines Patienten. Wäre ich der Stimme folgend, gleich
ins Wartezimmer getreten, so hätten diese Beweise von der
Anwesenheit eines Patienten Störung des Arztes und meine
Abweisung verhindert.

Kommentar folgt. Vorläufig möchte ich noch einige
Tatsachen festlegen. Daß es recht nützliche Mahnungen
gibt, sollen folgende Beispiele zeigen. Mein Wohnort hat
keine ordentliche Badeanstalt. Zum Baden fahre ich regelmäßig
zum 7 km entfernten Naehbarstädtehen, wo ich zugleich
gute Fußpflege habe. In der Mittagsstunde treibt
es mich zur telephonischen Bestellung des Bades. Ich
unterlasse es, fahre wie gewöhnlich auf das Geratewohl
nach dort, muß aber — seit Jahren der erste Fall — un~
verrichteter Sache wieder abziehen! — Noch ein Fall.
Beim Theater der nächsten großen Stadt habe ich eine
Karte zur Vorstellung voraus bestellt und bezahlt, wie das
öfters vorkommt. Nach meiner Ankunft in der Stadt kann
ich die Karte nicht gleich in Empfang nehmen, da noch
ein wichtiger Gang zu erledigen ist. Während des Wartens
auf die elektrische Bahn kommt mir der Gedanke, daß es
doch gut wäre, erst die Karte von der Theaterkasse abzuholen
, da es reichlich spät werden könnte. Ich beschwichtige
mich selbst damit, daß der Fall nicht neu, ich aber schon


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