Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 568
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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568 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1918.)

lieh, daß das Medium aus dem Unterbewußtsein unbekannter
und vielleicht weit entfernter Personen die Antworten auf
. die Fragen gelesen habe. Weiter meint Knobloch, man
müsse also die „Intelligenz* um Mitteilungen ersuchen, die
überhaupt niemand bekannt sind und sich doch durch
Dokumente einwandfrei beweisen lassen; erst durch die
grundsätzliche Ausschaltung des telepathischen Momentes
sei erwiesen, daß es sich bei richtiger Beantwortung der
Frage um Geister Verstorbener handele. Ersterer Einwand
wurde schon früher erhoben, zugleich aber auch die
Beweiskraft des letzteren Vorschlags bestritten, und in der
Tat liegt meiner Meinung nach die Sache in letzterem Falle
prinzipiell kaum anders. Denn ebenso wie im ersteren Falle
der Einwand der Telepathie, so kann hier der Einwand de«
Hellsehens gemacht werden und ist auch gemacht worden.
Ueber die Wahrscheinlichkeit einer solchen Kenntnisnahme
will ich heute nicht sprechen, man mag sie recht gering
bewerten, prinzipiell ist jedenfalls der Einwand gerechtfertigt
.

Vor Jahren schou wurde in den „Psych. Studien" von
irgend jemand der Vorschlag gemacht, man solle bei Lebzeiten
Fingerabdrücke hinterlegen und nach dem Tode dann
versuchen nochmals einen gleichen zu erzeugen. Möglich,
daß der Weg zum Ziel führt, jedenfalls setzt er aber eine
sehr vollkommene Materialisation voraus. Es ist mir nicht
bekannt geworden, ob der Versuch gemacht worden ist, geglückt
scheint er nicht zu sein, sonst hätte man wohl davon
erfahren.

Ich möchte nun einige andere Vorschläge macheu, die
ich zu erproben noch keine Gelegenheit hatte. Es handelt
sich also darum, Telepathie und Heilsehen auszuschalten
und doch die Möglichkeit einer Nachprüfung zu haben.
Das scheint auf den ersten Blick unmöglich, denn man
ist geneigt zu sagen: falls ich nachprüfen will, muß doch
die zu prüfende Sache irgendwo vorhanden sein, ist sie
aber vorhanden, dann ist Hellsehen grundsätzlich nicht ausgeschlossen
. Jedoch sind einige Erscheinungen möglich,
die die schon so geringe Wahrscheinlichkeit auf ein Minimum
herabdrücken, wenn nicht ganz verschwinden lasssen.

Falls man es einmal mit dem Geist eines Gelehrten,
etwa mit einem Mathematiker, zu tun haben sollte, dessen
Gebiet dem Medium sicher verschlossen ist, so lasse man
sich von einem andern Mathematiker, der dem Medium
weder bekannt noch in den Sitzungen anwesend ist, einige
Aufgaben der höheren Mathematik aufschreiben und im
verschlossenen Umschlag übergeben, deren Lösungen er


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