Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 570
(PDF, 147 MB)
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570 Psychische Stadien. XLV. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1918.)

Im übrigen stimme ich Knobloch vollkommen zu, und
dringe selbst immer darauf, daß bei Versuchen, wo Telepathie
die Beweiskraft herabsetzt, diese möglichst exakt ausgeschaltet
wird. Leider wird das vielfach nicht beachtet.

Eine alte Berliner Vision.

Mitgeteilt von Eugen Hagen (Coblenz).

Seltsames Vorgesicht, das Andreas Otto, Domküster
zu Berlin anno 1620 in der Nacht vom 8. zum
9. April, von 2 bis 3 Uhr gehabt hat.

Diese Domkirche war die frühere schöne Dominikaner-
kirche, welche zwischen dem Kloster in der Brüderstraße
und dem alten Schlosse an der Spree stand. Nachdem die
Schloßkapelle in der .Reformation von Joachim II. aufgehoben
war, verband man das Schloß durch eine Altane
mit jener Kirche, die säkularisiert und Domkirche genannt
wurde. Auf diese Altane fand sich bezeichneter Küster
Otto in der Nacht von einem Greise gerufen, damit er
merkwürdige Dinge schaute. Viermal sah er Berlin sich
verändern und dabei dreimal nach verschiedenen Ecken
,-ich erweitern. Zuerst sah er Berlin unter dem Churfürsteu
Friedrich Wilhelm, der eben geboren wurde, sich nach der
einen Seite hin erweitern. Die Sage berichtet aho:

„In der ersten Ecke wurde ihm Berlin gezeigt, umgeben
von Forts, vergrößert durch die Neustadt, geschmückt
mit Wällen und Brücken, verschönert durch Häuser aus
Steinen. Auch sah er feinere und nach französischer Sitte
gekleidete Leute.

In der zweiten Ecke sah er den königlichen Glanz
des zukünftigen Königs, das auf dem Klosterplatze neu
erbaute Gebäude, die neu auigeführten Paläste, und die
auf der langen Brücke errichtete Statue Friedrich Wilhelms
außerdem fröhliche, reiche und zu Wagen fahrende Bürger.

In der dritten Ecke abersah er eine erstaunliche Veränderung
des früheren Glanzes; an der Stelle des Reichtums
der Bürger und der zu Wagen Fahrenden sah er
viele Soldaten, aber traurige Bürger, Mangel an Geld und
häusliche Armut.

Tn der vierten Ecke endlich sah er Berlin von
neuem aufblühen, und eine große Krone, besetzt mit
neun Krönehen, glänzte in der Luft über dem königlichen
Palaste, mit einem großen Adler, welcher mit dem

*) Dieses Vorgesicht wurde entnommen einem alten Berliner Alraamtch
ans dem Schaltjahre 1872. Ilagen.


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