Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 16
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
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16 Psychische Htudien. XL VI. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1919.

Wellen warf, doch die Gemüter haben sich auch bis heute
noch nicht vollständig beruhigen können. Und warum ?
Weil die Forschung nach der Ursache des Spukes ergebnislos
gewesen, weil alle Bemühungen, natürliche Erklärungen
zu finden, vollständig umsonst gewesen sind. Warum
ich aber jetzt nach zwei Jahren erst zur Feder greife?
Weil der Führer der Aufklärungspartei, Herr Rechtsanwalt
Bohn-Breslau, ein Buch herausgegeben hfetf in dem er in
anerkennenswert objektiver Weise sich bemüht hat, Licht
in die dunkle Sache zu bringen und Vorgänge natürlich
zu erklären, die jedoch allem Anschein nach in natürlicher
Weise niemals aufgeklärt werden können.

Dieses Buch des Rechtsanwalts Bohn, das sich „Der
Spuk von Oeis* betitelt, fordert indessen die Kritik geradezu
heraus, da se*ne AusführungeL, trotz aller ehrlichen Bemühungen
die Wahrheit zu fördern, zum Teil von völlig
falschen Voraussetzungen ausgehen und zum Teil dem gesunden
Menschenverstände ius Gesicht schlagen, wie noch
besonders dargetan werden wird. An was da* Buch Bohns
aber vor allem krankt, das ist die bedauerliche Tatsache,
daß sein Verfasser über den ganzen Oelser Spuk wie der
Blinde von der Farbe spricht, d. h. er behandelt Vorgänge,
die er selbst nicht gesehen, selbst nicht geh Sit, selbst nicht
erlebt hat. Das unzweifelhaft große Wissen Bohns auf
dem Gebiete okkulter Wissenschaften in allen Ehren, doch
kann man demnach seinen Ausführungen mehr als theoretischen
Wert nicht beimessen. Daß aber das Wort „Grau
ist alle Theorie" hier ganz besonders zutrifft, werden meine
weiteren Ausfüllungen hinreichend beweisen. Einen Vorwurf
muß ich aber gleich vorwegnehmen, den ich dem
Breslauer Anwalt nicht ersparen kann und den alle objektiv
Denkenden wohl ebenfalls erheben werden: Warum
hat Herr Rechtsanwalt Bohn bei seinen Forschungen
und Experimentierungen in dem Oelser
Spukhause, die die angebliche „Aufklärung
* gebracht haben sollen, aufch nicht einen
einzigen der gerichtlich vernommenen Zeugen
zugezogen?? So wären z.B. wir beide als Zeugen vernommenen
Justizsekretäre, Landgerichtssekretär Lassmann
und ich, gern bereit gewesen, Herrn Bohn zur Hand zu
sein und seine Keller- und Waschhaus - Experimente iu
ihren Ergebnissen unter Vergleichung mit den selbst gehörten
und beobachteten Spukvorgängen zu prüfen, zumal
uns doch mit ihm das Streben nach uneingeschränkter
Wahrheit eint. Umso mehr ist zu verwundern, daß Herr
Bohn es vorgezogen hat, lediglich Personen zuzuziehen, die


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