Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 18
(PDF, 171 MB)
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18 Psychische Studien. XLVL Jahrg. 1. Heft. (Januar im.)

seine Helfer auch noch so eindringlich im Keller in den
Schornstein hineinschreien oder musizieren, infolge davon
oben in der Fenske'schen Wohnung an den Bettladen
klopfen oder kratzen, oder würden sich gar vom Keller
aus oben in der Stube Funken erzeugen lassen, die ausgerechnet
nur hinter den Kindern her schwebten.

Dies vorausgeschickt gehe ich zu einer kritischen Betrachtung
der Bohn'sehen Broschüre im einzelnen über,
gebe jedoch zuvor eine kurz zusammengedrängte Saeh-
darsteliung:

Am Vormittag des 6. März 1916 erschien die Ehefrau
Fenske in meiner Prozeßabteilung, um eine Klage gegen
ihre Wirtsleute, die Geschwister Brettschneider in Gel«,
Kaiserstraße lb, zu Protokoll zu geben, und zwar verlangte
sie, ihre Wohnung ohne Innehaltung e mer Kun di -
gungsfrist räumen zu dürfen, da man es darin vor den
seltsamsten nervenzerrüttendsten Geräuschen unheimlichster
Art nicht mehr aushalten könne. Sic selbst sowie ihr
Mann und ihre Kinder seien schon ganz krank und würden
immer elender, so daß sie schon viel Geld für Doktor
und Apotheke hätten ausgeben müssen. Seit etwa dem
20. Januar, also seit etwa 6 bis 7 Wochen, höre man in
der Wohnung, und zwar vormittags sowohl als auch nachmittags
und abends, die mannigfaltigsten Klopftöne, Scharren
und Kratzen an den Bettwänden, Uhrenticken in den
Mauern, das vorher nicht hörbar gewesen sei, Sägen und
Herunterfallen abgesagter Klötze, Peitschenknallen, Geigentöne
, Pferdewiehero, Winseln, Trommeln an der Lampenglocke
usw. Auch zögen öfter* bläu liehe Funken von
Erbsengroße durch die Stube, die besonders hinter ihren
beiden Kindern* Mädchen im Airer von 13 bis 14 Jahren,
herschwebten.

Alles das trug Frau Fenske unter <hu Anzeichen
großer seelischer Erregung vor Job starrte sie eine Zeitlang
fassungslos an, denn in den 20 Jahren, die ich damals
bei der Justiz war, war nih eine derartige Klage
denn do*»h noch nicht vorgekommen. Man wird e& viu
nicht verargen können, wenn ich anfänglich glaubte, ich
hätte eine Geisteskranke vor in'»r. Ich bedeutete schließlich
Frau Fenske, sie möchte vnt ihrem Manne wiederkommen
, da dieser doch offenbar auch der Mieter sei und
deshalb klagen müsse; falls sie beide gemietet hätten,
-olle sie nur wieder mitkommen, oder ihrem Manne Vollmacht
erteilen. Gern war Frau Feiibke dazu bereit und
erschien gleich am nächsten Morgen wieder in meinem
Büro, diesmal in Begleitung ihres Ga.'ten. eines Feldgrauen.


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