Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 30
(PDF, 171 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0034
;K) Pöyckische »Studien. XL Vf. Jahrg. L Heft. (Januar 191».)

mäßige daß irgendwelche Vorkommnisse andere in Erinnerung
bringen. Und zwar fragen wir nach dem mechanischen
Zusammenhang; mit der Antwort, daß Signal und Brand
ein gemeinsames Erlebnis gewesen seien und daß das zweite
Signal dem ersten ähnlich geklungen habe, ist uns nicht
gedient. „Erlebnis* und ,ähnlich" sind psychische Begriffe,
die mechanisch nichts bedeuten.

Der Physiologe stellt sich vor, daß jede zum Bewußtsein
kommende Wahrnehmung in den Ganglienzellen Spuren
Besiduen) hinterläßt. Um bei dem Beispiel zu bleiben, so
hat das Signal im Hörzentrum - ich unterscheide im
folgenden der Einfachheit halber nicht zwischen den Sinneszentren
und den Erinnerungszentren, das Ergebnis wird
dadurch nicht beeinflußt — eine Erregung verursacht und
diese Erregung hat in einer Ganglienzelle eine Spur hinterlassen
. Dasselbe gilt von dem Gesichtsemdruck des Brandes.
Diese beiden müssen aber in irgend einer Weise zusammenhängen
, müssen „assoziiert* sein und außerdem muß der
Reiz des zweiten Signals unier den unzähligen anderen
Ganglienzellen gerade die zwei mit diesen Spuren erreichen
und Jiese „aktivieren*, sodaß wir eine Erinnerung des
früheren Erlebnisses haben.

Will man diese Tatsachen mechanistisch erklären, so
muß man — um nur von den beiden Spuren des früheren
Erlebnisses zu sprechen - irgend welche Verbindung
zwischen den beiden Ganglierzellen annehmen. Diese sind
ja nun auch in Gestalt der zahllosen Fibrillen des Gehirns
vorhanden, aber diese Verbindung allein genügt nicht,
denn diese Fibrillen stellen ja auch die Verbindung mit
zahlreichen anderen Ganglienzellen her. Wie hat man sich
diese isolierte Verbindung der beiden Ganglienzellen vorzustellen
? Da man in einem reinen Mechanismus nicht
die Möglichkeit hat. Zweck und Ziele anzunehmen, so muß
man sich vorstellen, daß diese Erregung von jeder Ganglienzelle
ausstrahlt und auf diesem Wege die andere erreicht
wird. Aber auch damit i^t noch nichts geklärt, denn
dabei müßten ja auch viele aridere, besonders die benachbarten
Ganglienzellen getroffen werden und entweder gleich
bei dem ersten Reiz oder zum mindesten bei dem /weiten
Reiz raiterregt werden. Das aber widerspricht den Tatsachen
, denn man merke wohl: das Brandsignal ist nicht
etwa mit einer in der Nähe gelegenen anderen Gehörs-
spur, etwa der meiner Hausglocke assoziiert, sondern eben
mit der gleichzeitig erregten Sehspur des Brandes.
Und falls ich das Brandsignal auch oft hören würde und
von ihm also oft Erregungen ausstrahlen würden, so wird


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