Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 42
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0046
42 Psychische Studien. XL VI. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1919.)

bei dem eventuell die Familie und der Platz (am Neben-
tisch oder in nächster Nähe) hätte auch gesehen werden
müssen.

Bei dem zweiten Bericht, wo der Vater des Verfassers
von „ Okkulte Grenzfälleu bei einem Spaziergang einen
kleinen Hund verliert, mag eine telepathische Beeinflussung
des Vaters auf den Sohn stattgefunden haben, wie in den
meisten Fällen der Telepathie die Uebertragungen zwischen
Verwandten, Eltern und Kindern, Ehegatten, Liebenden,
Geschwistern und Freunden die häufigsten sind. Die Gedanken
des Vaters, der dem Sohne von dem verloren gegangenen
Hunde schreibt oder schreiben will, können von
dem Sohn unterbewußt empfunden worden sein und des
Nachts im Schlaf durch die Vibrationen der Nerven zum
Assoziationstraum geworden sein, ein Hellsehen oder Wahrtraum
braucht es darum nicht zu sein. Wenigstens muß
die natürliche Erklärung jeder anderen vorgezogen werden.
Ebenso werde ich einen Brief, der mir vor dem Eintreffen
bewußt wird, nicht unter die Rubrik -Hellsehen oder Wahrtraum
« setzen, sondern unter „Telepathie«, erst recht dann,
wenn der ßriefschreiber mit mir verwandt ist

Den dritten Fall kann man nicht zum Hellsehen rechnen,
weil sonst auch das Besteigen der Leiter hätte gesehen
werden müssen. Der Verfasfer wird tagsüber an die Mög-
lichkeit gedacht haben, daß dann, wo die Wirtin nicht zu
Hause ist, wenn die Tochter den Schlüssel verliert, diese
nicht ins Haus kann; sie würde dann wohl gezwungen sein,
des Verfassers Schlüssel zu holen. Wenn L d*J in Er-
füllung geht, so braucht das nicht Hellsehen oder Telepa-
thie zu sein, denn sonst könnte man sehr viele Fälle L
dem Leben auf Hellsehen zurückführen. Jeder Leser wird
z.B. schon einmal darüber nachgedacht haben, wann endlich
der lang ersehnte Frieden kommen wird. Nun werden
wir durch bestimmte Begebenheiten und Umstände oftmals
auf den Gedanken kommen: es kann nur noch bis zu diesem
Jahr oder Monat weiter gehen. Eine derartige Begebenheit
war die von der deutschen Heeresleitung in diesem
Jahr mit großem Erfolg unternommene Offensive, und jeder
Leser, der die Tageszeitung verfolgte, wird darüber nachgedacht
haben, daß, wenn es so weitergehe, wohl noch in
diesem Jahr ein Waffenstillstand zustande kommen werde.
Wäre das in Erfüllung gegangen, so hätte man dieses doch
nicht auf Hellsehen zurückgeführt, wenigstens die Kritik
nicht, oder es hätten bestimmte genauere Angaben gemacht
werden müssen (Tag und Ort — Besteigen der Leiter!). Nui
wenn die Tochter den Verlust des Schlüssels vorher be~


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0046