Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 43
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Larsen: .Doch einwandfreie Beweise verlangt die Kritik P 43

merkt hat and nun zu dem Verfasser gehen wollte, um
den Schlüssel zu holen, dann käme evfntuell Telepathie
in Frage; aber der Herr Verfasser berichtet selbst, daß
dieses nach der Schilderung des jungen Mädchens wohl
nicht der Fall war.

Auch bei dem vierten Bericht „Okkulte Grenzfälle *
gibt es eine einfachere Erklärung als Hellsehen und Telepathie
. Warum soll die Wirtin nach einiger Ueberlegung
nicht auf denselben Gedanken kommen wie der Herr Verfasser
? Welcher Mensch würde den Pappkarton wohl anders
befestigt haben? Ich glaube nur wenige. Der Papp-
karton kann sich nur dann nicht mehr verbiegen, wenn er
eine geeignete Unterlage bat, und die hat er nur, wenn er auf
Brettchen oder Leisten aufliegt. Daß schließlich bei Architekten
, Erfindern, Schriftstellern und Komponisten oftmals
gleiche Gedanken, Pläne und Werke vorkommen, ist wohl
richtig, aber alle diese Vorkommnisse auf Telepathie zu-
rückzuführen, geht doch zu weit. AnderenteiJs hält es aber
schwer, die Ursachen in den einzelnen Fällen festzustellen

Keineswegs ist es aber meine Absicht, die Telepathie
und das Hellsehen als Unmöglichkeit hinzustellen, denn tele-
pathiscbe Esperimental- Versuche habe ich sehr viele ge-'
macht, und ich will einige |Pälle aus meinem Leben mitteilen
. — In meiner Jugend hatte ich einen Freund, zwischen
dem und mir telepathische Uebertragungen keine Seltenheit
waren. Wir besuchten damals öfters Diskussionsabende
und wenn sich einer von uns dabei zum Wort meldete, so sagte
er genau das, was der Andere von uns beiden hatte sagen
wollen. Eines der besten Beispiele ist folgendes: Es war
am 31. Dezember, also am Tage vor Neujahr, mein Freund
war damals 17, ich 16 Jährest. An diesek Tage nach-
mittags gegen drei Uhr kam mir der Gedanke, zu Beginn
des neuen Jahres, punkt 12 Uhr, mit meinem Freunde
Freundschaft zu schließen fürs ganze Leben. In meinem
jugendlichen Kopfe dachte ich mir das so, wie ich es oft
in Kitterbüchern gelesen hatte: Blutsverwandtschaft trinken
und gegenseitig schwören, daß der Eine dem Anderen mit
Leib und Blut in der Not beisteht und daß wir uns
nie mehr im Leben trennen wollen. Abends treffe ich
meinen Freund (8 Uhr); nun aber kam mir mein Plan auf
einmal lächerlich vor und ich frug ihn nur, ob er mit mir
um 12 Uhr nachts nicht Freundschaft schließen wolle fürs
gan.e Leben, worauf mein Freund mir antwortete: „Genau
dasselbe habe auch ich wieder gedacht, nur mit dem Zusatz
, daß wir Blutsverwandtschaft trinken und der Eine
dem Andern mit Leib und Blut beisteht! (Die Handlung


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