Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 57
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0061
Psychische Studien.

Monatliche Zeitschrift,

Vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des

Seelenlebens gewidmet.

46. Jahrg. Februar 1919

L Abteilung-

Historisches und Experimentelles.

Das Ferngefühl des Blinden.

Von Dr. v. Gerhardt,

Leiter der Zentralstelle für Blindenforschung, Frankfurt a. M.*)

Die Blindenspyohologie ist eines der wenigen Wissensgebiete
, das von der systematischen Forschung bisher leider
sehr vernachlässigt wurde, obwohl der Suchende hier
eine Fülle von interessantem und wertvollem Material zu
sammeln vermag. Wertvoll nicht allein für die Erkenntnis
der Blindenseele, sondern vor allem im Hinblick auf
das geheime Wirken und Schaffen geistiger Kräfte und
Fähigkeiten, die zwar in vielen Individuen schlummern,
aber nur bei einer beschränkten Zahl zu voller Entfaltung
gelangen, sei es, daß äußere Veranlassungen hierzu fehlen,
sei es auch, daß man sie nicht beachtet, weil man wähnt
ihrer nicht zu bedürfen. Der vollsinnige Mensch ist in
dieser Hinsicht besonders selbstbewußt und glaubt stets,
sich aus den ihm von der Natur verliehenen Gaben und
Gäbchen nur die besten und bequemsten aussuchen zu dürfen
, während er die übrigen, nach Art eines Verschwenders
, bewußt vernachlässigt oder unbewußt übersieht. Sofort
aber ändert sich dieses für den psychologischen Beobachter
alltägliche Bild, wenn irgendeine funktionelle
Störung eintritt, durch welche die Gebrauchsfähigkeit eines
Sinnesorgans herabgemindert oder vernichtet wird. Namentlich
in dem letzteren Falle bemüht sich das betroffene In-

*) Die Zahl der Blinden ist durch den Weltkrieg in erschreckendem
Maße gewachsen. So wird es für den Arzt wie für den Seelenforscher
mehr denn je Pflicht, der wissenschaftlichen Blindenforschung ihre volle
Aufmerksamkeit zu widmen. Wir sind daher dem Herrn Verfasser, einem
der hervorragendsten Vertreter einer psychologisch vertieften Blindenpflege,
für Zuwendung obigen Betrages zu groficm Danke verpflichtet. Schriftl.

5


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0061