Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 68
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
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<>8 Psychische Stadien. XLVL Jahrg. 2. Heft. (Februar 1919.)

beilsame Wirkung auf den Organismus ausübe. Im Anfamg
des 16. Jahrhundert« war der Magnet schon vielfach in
Anwendung, vornehmlich bei Nervenleiden. Besonders war
e* Paracelftus, welcher dem Magneten große Kraffe zuschrieb
xur Heilung d**r Hpuoüe und Epilepsie. Seine
Theorien wurden von Helmont einige Jahre später angenommen
und erweitert. Die magnetische Medizin gewann
in der ersten Hälfte des 17. Jahrhundert immer mehr an
Ansehen. Gilbert*), der Leibarzt der Königin Elizabeth
kann als der eigentliche Begründer der magnetischen Heilkunde
betrachtet werden. Er widmet in seinem Buche vom
Magneten ein besonderes Kapitel der therapeutischen
Wirkung des Magneten. In der Mitte des 17. Jahrhunderts
folgten u. a. Maxwel, der Leibarzt König Charles II.
und der deutsche Jesuitenpater Kircher4) in der Anpreisung
des Magneten als Heilmittel. Letzterer behauptete,
daß ein Magnet um den Hals getragen die Nervenschmerzen
beschwichtige.

Bis zu Anfang des 18. Jahrhunderts wendete man
lediglich den .^agnetstein an, also den natürlichen Magneten
. Die Anwendung war nicht leicht, da der Stein
schwer zu bearbeiten war. Auch mußte man stets eine
große Menge des Steines verwenden, da seine Kraft nur
gering war. Ueberdies war der Preis sehr hoch. Man erfand
nun den künstlichen Magnet, indem man auf ein Stück
Stahl die Eigenschaften des natürlichen Magneten übertrug.

Der berühmte Mesmer gelangte auf dem Urnweg
über den Mineralmagnetismus schließlich zu dem, was wi?
heute animalischen Magnetismus nennen. Die Ursachen,
wie das Wesen der Krankheiten suchte Mesmer in den
kosmischen Wechselbeziehungen und sah in dem von ihm
* Allmagnetismus* genannten kosmischen Magnetismus in
Änlehnuug an Paracelsus und Maxwel das Univeralheil-
mittel. Zuerst hielt er die Elektrizität und später, da der
bekannte Pater Hell durch seine mit Mineralmagneten vollbrachten
Kuren großes Aufsehen erregte^ den Mineralmagnetismus
für das Vehikel des kosmischen Magnetismus.6)

Mesmer begann 1772 mittels Mineralmagneten mit
großen Erfolgen seine Kuren. Sehr bald machte er aber

3) Wilhelm Gilbert (gest. 1603), Chemiker und Kosmograph; Hauptwerk
: De magnete, magneticisque corporibus et de magno mag riete (London
1600) erklärte den Magnet für ein Eisener«. Schriftl.

4) Athanasius Kircher, gest. 1680 in Rom, wo er das berühmte Museo
Kircheriano gründete, schrieb u. a. „Magnes s. de arte magnetica" (Rom 1641),
er war einer der größten Gelehrten seiner Zeit Schriftl.

5) Siehe Carl Kiesewetter: Frans Anton Mesraer's Leben und Lehre.
Leipzig, 1893.


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