Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 78
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0082
78 Psychische Studien. XL VI. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1919.)

schwunden gewesen. Opatz und wir anderen Zeugen alle
hatten von Anfang an zunächst Zweifel, die sieh aber bald
in bewunderndes Staunen vor dem Walten unbekannter
Naturgesetze umwandelten. Zeuge Herzog rief vor dem Gericht
aus, er habe im Schützengraben inmitten des stärksten
Trommelfeuers gelegen, aber da sei alles natürlich zugegangen
, hier in der Fcnske'schen Wohnung aber könne
man das nicht sagen. Wir Zeugen alle, besonders der Zeuge
Herzog, haben uns die allererdenklichste Mühe gegeben,
eine natürliche Ursache der Geräusche zu ermitteln, oder
einem etwaigen Unfug auf die Spur zu kommen. Die Lampe
wurde hell oder dunkler geschraubt, ganz ausgelöscht wurde
sie jedoch nie. War es dunkler im Zimmer, so leuchteten
wir mit Taschenlampen alle Winkel ab und ließen das Licht
besonders über die Kinder hin spielen. Auch traten wir
dicht neben sie und stellten fest, daß zwischen ihren Füßen
und der unteren Bettwand noch ein großer Zwischenraum
sei. Der Zeuge Herzog hielt sogar den Kindern die Hände
fest, um ganz sicher zu gehen, aber alles war umsonst:
Der Spuk tobte nur um so ärger weiter und zwar ganz besonders
mit Klopfen und Kratzen in dem Hol/ der Bettwände
. Dieses Klopfen und Kratzen war auch deutlich
dann zu hören, wenn die Kinder gar nicht in dem Bett
darin lagen, nur wurde es dann allmählich schwächer. Daß
die Fenske'sehen Kinder in keiner Weise als Täter in Frage
kommen, hat au<4i Herr .Rechtsanwalt Bohn in seinem Buche
rückhaltlos anerkannt.

Alle diese seltsamen Vorgänge hat auch die Oelser
Polizei festgestellt, an die sich Fenske, bevor er aufs Gericht
ging, hilfesuchend gewandt hatte. Polizeikommissar
Sabath und seine Ehefrau waren vor uns in der Spukwohnung
gewesen nnd haben ganz die gleichen Vorgänge
beobachtet, ohne eine Erklärung dafür finden zu können.

Zeuge Polizeikommissar Sabath wird auch bekunden,
daß er ganz die gleiche Beobachtung wie wir anderen
machte, nämlich daß das Klopfen in den Bettwänden doppelt
heftig einsetzte, wenn man bestimmte Namen nannte. Oft
sogar, wenn in dem Klopfen eine Pause eingetreten war
und es auch beim Nennen von gleichgültigen Namen wie
„Müller, Schmidt, Schulze oder Lehmann* still blieb, geute
das Klopfen plötzlich schlagartig doppelt stark ein, wenn
Fenske oder eins von uns die Namen der Hausbewohner
B. oder N. nannte. Das Gleiche hat wie gesagt auch Herr
Polizeikommissar Sabath und seine Ehefrau wahrgenommen.
Ich bemerke jedoch hierbei, daß ich nicht zu der Gruppe
gehöre, die an eine gewollte Täterschaft der Geschwister


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0082