Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 88
(PDF, 171 MB)
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88 Psyehiheäe Studien. XL VI. Juhrg. 2. Heft. (Februar 191§.)

xipiell unzureichend angesehen werden, um die Tatsachen
des Gedächtnisses zu erklären. Von der Seite besonnener
Forscher ist dieser Versuch, mit vielfach geistreichen, aber
unerwiesenen, ja unerweislichen Vermutungen und Behauptungen
ein kühn konstruiertes Gebäude zu errichten, selbst
abgelehnt und mit dem Worte „Hirnnwthologien* gebrandmarkt
worden, ein Wort, was diese exakten Empiriker, wie
»ie sich selbst gern nennen, sicherlich sehr schmerzhaft
empfunden haben. Wenn schon das Gedächtnis, die dem
Experiment so leicht zugängliche und ihm sehr oft unterworfene
Erscheinung sich nicht dem mechanistischen Dikturn
fügt, so gilt das in erhöhtem Maße noch für das Denken,
Fühlen, Wollen, ohne daß wir hier darauf eingehen können.
Ich glaube, die Unfruchtbarkeit der mechanistischen Gedächtnishypothesen
läßt auch ohne genauere Begründung
Ton vornherein annehmen, daß die Mechanistik diesen komplizierteren
Vorgängen gegenüber umsomehr versagen wird.

Mit unsera obigen Ausführungen ist einer Assoziationspsychologie
der Boden entzogen und damit überhaupt die
Möglichkeit einer im Grunde materialistischen Erklärung
des Seelenlebens stark in Frage gestellt Denn wenn diese
mit vielem Fleiße betriebenen Bemühungen nicht zum Ziele
führen, so muß man schon wohl oder ülfel dem Psychischen
irgendwie sein gebührendes Recht geben. Bei Licht besehen
mit man es ja%ohl als einen merkwürdigen Umweg an-
sehen, daß man bestrebt ist, das Psychische, das doch als
solches unmittelbar gegeben ist, um jeden Preis durch Physisches
zu erklären. Man sollte meinen, es läge näher zu
versuchen Psychisches durch Psychisches zu erklären und
es auf einfache psychische Tatsachen zurückzuführen, anstatt
es ohne zwingenden Grund in die spanischen Stiefel des
Physischen einzuschnüren. (Sehr gut! Schriftl.)

Da mir hier hauptsächlica daran liegt, Schwierigkeiten
fortzuräumen, so seien über eine psychistische Theorie des
Gedächtnisses nur wenige Worte gesagt. Wenn die Theorie
der physischen Spuren und der Ausschleifungsbahnen
»wischen ihnen versagt, dann wild man eine Theorie der
psychischen Spuren versuchen dürfen. Man wird sieh
vorstellen dürfen, daß die psychischen Spuren unter der
Schwelle des Bewußtseins (im Unbewußten) miteinander in
"Verbindung bleiben. Wenn dann ein reproduzierender Reh
auftritt, werden sie aktiviert und üben auf die ja auch nach
unserer Meinung nötigen Gehirnvorgänge einen Einfluß aus,
besonders indem wenn die erste Spur in Seele und Gehirn
aktiviert ist, dann die beiden miteinander in Verbindung
stehenden seelischen Spuren tinen richtenden Einfluß auf


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