Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 91
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0095
Kameil: Eine Materialisations-Theorie

91

seinen Armen etwas ober den Handgelenken befestigt
waren, mit dem Strome einer elektrischen Batterie und
einem Galvanometer in Verbindung gesetzt. Alles war so
angeordnet, daß das Medium das Kabinett nicht verlassen
koLte, ohne sofort entdeckt zu werden. Katie erschien
außerhalb des Kabinettes und führte verschiedene gewünschte
Bewegungen aus, wobei sie beide Arme zeigte.
Das Galvanometer blieb davon tatsächlich unbeeinflußt.

In vielen Fällen war Katie nur teilweise materialisiert.
Wenn „die Kraft* im Abnehmen war, pflegten ihre Beine
^ hinwegzuschmelzen, und ihr Haupt pflegte sich, während

es fortfuhr zu sprechen, bis zuletzt zu erhalten. In einem
anderen Falle fehlte die Rückseite ihres Kopfes, nachdem
man sie aber darauf aufmerksam gemacht hatte, wurde es
von ihr rasch wieder ergänzt.

Ein bedeutsames charakteristisches Merkmal der .materialisierten
Gebilde ist, daß sie mit jenen Teilen des Kör-
pers beginnen, welche gewöhnlich am wenigsten durch
Kleider geschützt sind und die zur Vollführung von Handlungen
, sowie zum Ausdruck der Gedanken oder Gefühle
dienen. Hände und Gesichter werden häufig ohne den
übrigen Körper erzeugt. Den Erscheinungen haftet etwas
Konventionelles an, das auf einen starken Einfluß der anwesenden
Gesellschaft hindeutet. In „Shadowland" wird
auf Seite 244 erwähnt, daß „Walter* es ablehnte, in volle*
Gestalt zu erscheinen, ehe er sich eine schützende Hülle
geschaffen. „Katie King* erschien in einer ziemlich kleidsamen
einfachen Tracht, mit einem Gürtel um die Hüften
und mit bloßen Füßen. Sie sprach den englischen Dialekt
von DalstoriJ gleich der Mehrzahl der Anwesenden und
dem Medium selbst. Diese Konventionalität steht in auffallendem
Gegensatze zu der in Trancereden und im automatischen
Schreiben häufig offenbar werdenden Origiualität
(Eigenart). Es ist gerade, als ob eine vollkommene Materialisation
ohne eine genaue „Syntonie* (syntony) mit dem
Durchschnittsgeist der Umgebung nicht möglich wäre.

Im Bestreben betreffs dieser seltsamen Phänomene
irgendeine Arbeitshypothese zu formulieren, sieht man sich
selbstverständlich gezwungen, die gewöhnlichen Regeln der
Induktion zu beachten. Eine solche Hypothese muß 1. alle
als echt erwiesenen Tatsachen umfassen; darf 2. mit keiner
im Widerspruche stehen; und sollte 3. die geringste Anzahl
(das Minimum) neuer Annahmen enthalten. Einmal
formuliert, sollte sie durch Vorhersage neuer Phänomene
erprobt werdeu, welche einer künftigen Bewahrheitung zu*
gäuglich sind. Ist dieses in befriedigender Weise geschehen,

7*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0095