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Kniepf: Prophezeiungen von Staatsmännern. 99
Hörer von vornherein eingewirkt wird, so wird sicher
bald auf vielen unserer heute noch ungeklärten Gebiete
greifbares Material geschaffen und so all den Forschungen
ein fester Boden gegeben. Durch geeignete Verbindung
mit den einschlägigen Behörden könnte den einzelnen Zweigverbänden
die Möglichkeit gegeben werden mitzuwirken.
Charlatanerie und Spiegelfechterei auf diesen Gebieten auszuschalten
, vielleicht dadurch, daß alle Vorträge dieser Art
nur unter Begutachtung des Zweigvereins und nur unter
dessen Protektorat abgehalten werden dürften. Eine eigene
Stelle des Verbandes würde alle von den Zweigstellen gemachten
Forschungsresultate unparteiisch nachprüfen.
Dies ist in großen Zügen mein Vorschlag. Ich habe
die Ueberzeugung, daß wir derzeit in Deutschland genügend
passende Kräfte haben aus diesen Grundrissen etwas wirklich
Gutes zu gestalten. Ich selbst würde meine Kräfte
gerne in den Dienst der Sache stellen, könnte aber, das sei
vorneweg gesagt, in keiner Weise führend eingreifen, da
ich beruflich zu stark in Anspruch genommen bin. Wie
aber aus dieser so überaus mustergültig redigierten Zeitschrift
zu entnehmen ist, sind in letzter Zeit verschiedene
ernste Forscher aufgetaucht, denen die Uebernahme der
Einleitung dieser Verbaqdsangelegenheiten sicher ein leichtes
wäre. Zur Gesamtleitunsc würde ich unsern altbewährten
Vorsitzenden der Gesellschaft für wissenschaftliche Psychologie
in München, Herrn Generalmajor Jos. Peter, vorschlagen
, wie wohl auch ein Aufbau der neuen Sache auf
dieser ältesten Grundlage einer psychologischen Gesellschaft
nicht das Schlechteste wäre, was man versuchen könnte.
Einigkeit macht stark!
III. Abteilung.
Tagesneuigkeiten, Notizen 11. dergl
Prophezeiungen von Staatsmännern.
Von Albert Kniepf, Hamburg.
Chateaubriands Prophezeiung. Vor hundert
Jahren kam, wie das „Journal des Döbats* schreibt, ein Vertreter
der damals gerade aufkeimenden Literatur der Vereinigten
Staaten, George Ticknor, nach Europa und setzte
eich mit seinen Berufsgenossen diesseits des großen Teiches
in Verbindung. Auf seiner Reise hatte Ticknor eine Begegnung
, von der man nach seinem Tode durch eine in
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