Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 127
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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v. Sehrenck-Notzing: Zur Psychologie des Gebets usw. 127

den metagnomischen Äußerungen intuitiv wahrgenommen
wird. Auch bei Fällen richtig vorausgeahnter Gefahren
werden derartige Einwirkungen einer angeblich transzendenten
Macht vielfach berichtet Wenn auch unbewußte
Wahrnehmung und über die Norm gesteigerte Sinnesempfindlichkeit
für einige solcher Fälle eine genügende psychologische
Erklärung abgeben, ho lassen sich doch andre wohlbeglaubigte
Beobachtungen darauf allein nicht zurückführen.

Die räumliche und zeitliche Qualität des Visionsinhalts
ist nicht an den Augenblick und Ort gebunden, in dem
sich der Visionär befindet. Er wird Zeuge von Vorgängen,
die der normale Mensch zu sehen nicht imstande ist. Oesterreich
wirft die erkenntnistheoretische Frage auf, ob die
zukünftigen Vorgänge selbst oder nur Bilder von ihnen in
der Vision wahrgenommen werden. Die „retrospektiven
Visionen* sind keine Eigenart der religiösen Propheten, sie
bilden bei den profanen Hellsehern, namentlich in der
Psychometrie und Chiromantie, die Regel. Aber nicht nur
durch Visionen erschließt oieh dem religiösen Menschen die
transzendente Welt, sondern auch in Form wirklicher Offenbarung
durch Inspiration. Darunter versteht der Verfasser
Steigerung der Produktivität eines Individuums in qualitativer
und quantitativer Beziehung über das normale
Man hinaus.

Pie*e Art der Inspiration findet durch unfreiwillige
Rede t Gios.-olalie) oder durch Niederschriften *ta;t.

Bei „ülosM>lalieÄ scheint das :^>preehen ohne Beteiligung
desGeUe. nur mit der Zunge stattzufinden, sie ist begleitet
von einem außerordentlichen GefütiUrausch ; geistiges Er-
hebung^gefühl) und mitunter von einem somnauibulieartigen
Zustand. Alan gewinnt den Eindruck, daß die Äußerungen
nicht von der normalen PeisüuJiehkcit de*« Sprechers ausgehen
(«Steigerung des Gedächtnisses, Kryptonmesie).

Wie die ,imaginative Zungenrede*, so findet auch die
Inspiration des Denkens und der Schi Ii*t in einem besondern
Bewußtsein-zu^tande (meist dem der Eileuebum4r) statt.

Das Individuum sieht in sieb Gedanken aufteigen, die
es nicht als sein eigeues Werk empfindet. Trutz extrem
hohen Gefühlsgehaltes ist der intellektuelle Inhalt nicht
immer ungewöhnlich. * Als charakteristische Merkmale dieses
Zustandes bezeichnet der Autor das „mangelnde Aktivitätsbewußtsein
* des Individuums; bei den rein religiösen
Inspirationen scheint der rein passive Gedankenzusirom das
Entscheidende zu sein. Oesterreic i beobachtere im Dezember
des Ja res 1906 an sie i selbst den Zustand einer intellektuellen
Inspiration, nämlic.i eine über das Normale


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