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Peter: Die Wirkung des Magneten auf den menschlichen Körper. 137
einmal geprüft. Wir können nur auf die letzten Untersuchungen
von Rumpf hinweisen, welche die Wirklichkeit
eines physiologischen Transferts festzustellen scheinen.
In der Tat, man muss sich wundern, dass die merkwürdige
Kraft, die offenbar in dem Magnet enthalten ist,
nicht auch auf den gesunden Organismus wirken soll.
William Thompson, ein hervorragender englischer
Physiker, Professor an der Universität Glasgow, sagt sehr
treffend, daß es kaum begreiflich erscheine, daß, wenn ein
Stück Kupfer sich zwischen den Polen eines Elektromagneten
kaum durch die Luft hindurch bewegen kann, ein
Mensch oder ein anderes lebendes Wesen dort gar keine
Wirkung verspüren sollte. Indes, trotz aller Versuche ist
der Wissenschaft bisher nur gelungen, die Wirkung des
Magneten auf den menschlichen Körper in sehr bedingter
Weise festzustellen. Die amerikanische Gesellschaft für
psychische Forschung hat in dieser Hinsicht Versuche mit
sehr großen Magneten ausgeführt.*) Ein Elektromagnet
wurde so angebracht, daß der Kopf einer Person zwischen
den Armen des Magneten Platz fand. Die Versuchsperson
saß allein im Bäumt Im Stockwerk unterhalb befand sich
die Dynamomaschine, welche den Strom lieferte. Die Drähte
liefen durch das Fenster des Versuchsraumes hinunter zur
Maschine. Der Experimentierende befand sich bei letzterer
und stand mit der Versuchsperson durch einen elektrischen
Signalapparat in Verbindung. Beide waren also völlig von
einander getrennt, aodaß die Versuche in dieser. Richtung
einwandfrei waren. Wenn nun die Person bereit war, so
telegraphierte sie dies durch zwei Schläge: „bereit!* Nach
einiger Zeit signalisierte sie durch einen Schlag: „wechsle!*
Sobald der Operator dies Zeichen erhielt, trat zweierlei ein:
entweder sandte er den Strom durch den Magneten, wenn
dies nicht schon vor der Bereitschaft der Fall war, oder er
unterbrach den Strom. Er änderte also in jedem Fall das
Verhältnis. Einige Minuten später signalisierte die Versuchsperson
wieder: „wechsle!41 und der Operator wiederholte
die Einstellung oder Unterbrechung des Stromes.
In dieser Weise wurde eine große Anzahl von Versuchen
ausgeführt. Der Operator notierte die Einstellung
des Dynamos auf einer Tafel durch + — Zeichen. Das
Versuchssubjekt legte eine rote Karte ab, wenn sie glaubte
, daß der magnetische Strom vorhanden war, und eine
schwarze, wenn das nicht der Fall war. Nach 50 Beobachtungen
verglich der Operator seine Aufzeichnungen mit
) Amerik. Procccdings, Vol. I.
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