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140 Psychische Studien. XLVI. Jahrg. L Heft. (März 1919;
Auge einen Schirm stellte. Es wurde kein Unterschied
wahrgenommen, ob der Strom unterbrochen wurde oder
nicht. Ein starker Hufeisenmagnet befand sich ebenfalls
in dem Baume und auch an ihm konnte nichts wahrgenommen
werden.
Der Beobachter bemerkt, er besitze ein gutes Auge und
gibt als Beweis hierfür an, daß er von den Plejaden mit
dem bloßen Auge elf sähe, während gewöhnlich nur sechs
gesehen werden. Es scheint also auch dieser Versuch zu
bestätigen, daß das Auge normaler Personen von den
Flammen des Magneten nicht beeindruckt werde. Das erklärt
auch Oberst A. de Roehas in seinem interessanten
Werke „I/Ext&riorisation de la Sensibilitä*. Seine Versuchspersonen
konnten im wachen Zustande die Effluvien
des Magneten nicht sehen, welche sie im hypnotischen
btadium des sog. Rapports beobachteten und beschrieben.
Merkwürdigerweise verschwand dieses Sehvermögen, sobald
sich der hypnotische Schlaf des Subjekts vertiefte. Übrigens
war die Anordnung und Durchführung dieser Versuche
derart, daß man ohne Vorurteil diese Effluvien als wirkliches
Phänomen nicht leugnen kann. Leider ist es, wie
bereits erwähnt, bisher nicht gelungen, eine einwandfreie
Wirkung auf die photographische Platte zu erzielen. Vielleicht
ist es der Zukunft vorbehalten, eine empfindliche
Platte zu finden, welche uns ermöglicht, die Behauptungen
der Sensitiven einwandfrei nachzuprüfen. Dann würde auch
ein Schritt weiter getan sein, das Rätsel, das zweifellos der
Magnet bringt, zu lösen.
Das Geheimnis des Spukhauses in Oels
im Lichte des Uebersinnlichen.
Eine Entgegnung auf das Buch des Rechtsanwalts Dr. Erich Bohn {Breslau)
„Der Spuk in Oels'*, von einem Augenzeugen.
Von Amtsgerichtssekr. Oerter aus Oels, jetzt in Görlitz
(Obermarkt 5).
Schluß von Seite 84.)
Im wohltuenden Gegensatz zu Seidel ist Rechtsanwalt
Bohn, das kann nicht lobend genug hervorgehoben werden,
in völlig vorurteilsfreier Weise an die Aufklärungsarbeit
herangegangen, doch krankt seine ganze Forschungsarbeit
wie gesagt an der notwendigsten Voraussetzung. Er hat
den Spuk selbbt nicht erlebt und kann darum ein vollwertiges
Urteil darüber unmöglich abgeben. Recht vorsichtig
muß Bohn auch mit seiner Behauptung sein iS. 23
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