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Bdiini: Zur Entgegnung.
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und Aberglauben erklären, versetzt der Verfasser einige
wohlverdiente Keldenich hi'^*- *
Hauptprediger Dr. Geyer äußert sich im Nürnber-
fer „Fränkischen Kurier* folgendermaßen „Wenn wir
>öhm recht verstehen, will er darum keineswegs die seelischen
Erscheinungen in materialistischer Vergröberung auf
rein physische Vorgänge zurückführen. Es ist ihm vielmehr
lür das Seelenleben um eine Analogie zu tun: Die
Seelen stehen miteinander in Beziehungen, die sieh am
ehesten begreifen lassen, wenn man «ie mit den Strahlungsvorgängen
verjfleicüt, wie wir sie au* den Wärme-, Lieht-
und Elektrizitätsem Innungen kennen. Es ist jedenfalls
ein glücklicher Gedanke, an ias anzuknüpfen, was in der
modernen Naturwissenschaft gilt, . , . Für Verbuche, zu
deuten und zu erklären, dürft« hieh die Stmhlung^analogie
u. E. als Ausgangspunkt gm eignen. Die Böhm'sehe
Schrift bedeutet auf dem Wege der Ei Forschung: eines
okkulten, d. h. noch nicht erforschten Gebietes der Wissenschaft
, einem beachtenswerten Sehritt vorwärts, indem es
statt der hochmütigen Ablehnung von wirkliehen oder vermeintlichen
Erscheinungen deren verständige Beachtung
und verstand liehe Erklärung empfiehlt und betäubt.*
Ich führe diese beiden Kritiken eines katholischen und
protestantischen Theolosren dafür an, daß in das veraltete
Vorurteil, ein wissenschaftlieh Gebildeter könne und dürfe
unter Nennung seines wahren Kamens nicht zu Fragen
der „okkultistischen11 Forschungen eine bestimmte Stellung
nehmen, eine Bresche geschlagen ist. Jetzt gilt es, durch
diese unter Beachtung der zulässigen Methoden einzudringen
und die Front der au* veikehrter Anschauung beharrenden
Gegner aufzurollen.
Auf eine etwaige Replik eines Verfassers mit Decknamen
bin ich nicht in der Lage zu antworten.
Dr. J o h. Böhm.
Schlußbemerkung. Von Dr. Clericus.
Um dem Wunsche der Schriftleitung nachzukommen,
beschränke ich mich auf folgende kurze Erwiderung:
Man kann allerdings verschiedener Ansicht darüber
sein, ob das Hauptgewicht der okkulten Forschung auf
den Nachweis der individuellen Fortdauer gelegt werden
soll. Ich glaube aber, daß fraglos diese Fortdauer die
Kardinalfrage der Menschheit ist, ohne die es auch weder
eine irgendwie haltbare Moralbegründung, noch eine sittliche
Hebung der tiefgesunkenen Völker gibt. Da sollte
ein okkulter Forscher es für seine höchste Pflicht halten,
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