Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 155
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
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Tischner: Leib und Seele. 155

kann und umgekehrt. Was ist das aber, logisch betrachtet,
anderes, als die Aufhebung des Wesensuntersehiedes von
Geist und Materie? Also Monismus? Diese restlose Vermengung
von Psvchischem und Physischem führt dann zu
jener famosen Erdkatastrophen-Theorie und diese hinwieder
zu einer zauberhaften „mystischen" Physik und noch
„mystischeren* Moral! So wird die monistisch-energetische
Theorie gerade durch ihre Konsequenzen ad absurdum geführt
In vorzüglich klarer Weise hat Dr. Tischner in den
„Psych. Studien* 1918 „Die Eigenart des Seelischen" und
,,üeber die Wellentheorie" gezeigt, wie der Grundirrtum
Ostwalds und seiner Anhänger darin liegt, daß der psychische
und energetische Vorgang ihm ganz identisch
ist, während man richtig nur sa|en kann, daß das Psychische
physische Begleiterscheinungen hat! Psychisches
u/d Physisch!« sind nun einmal verschiedene
Reiche, die sich nicht mit Gewalt unter ein Szepter
bringen lassen, so verlockend es auch für den Physiker
sein mag, seine dem physischen Geschehen entnommenen
Theoriefauf das Geistige unbesehen zn übertragen. Endlich
sei nochmals bemerkt, daß die Böhm'sche Definition
des Okkultismus unhaltbar und irreführend ist, weil sie,
wie Wasielewski richtig gesehen; das eigentlich entscheidende
Moment gar nicht erkennen läßt. Nach seiner Definition
würde jede noch unbekannte botanische, chemische
oder astronomische Tatsache zum Okkultismus gehören.

Zum Schluß eine persönliche Bemerkung: Dr. Böhm
*tößt sich an meinem Pseudonym. Als ich vor 11 Jahren
zum erstenmal in die „Psych. Studien" schrieb, hatte ich
meine guten Gründe, es zu wählen. Im Verlauf der letzten
Jahre hat aber ein Hinweis der Redaktion das „Geheimnis
" gelüftet ; ich habe in den letzten Jahren verschiedene
Abhandlungen in den „Psych. Studien" unter meinem
vollen Namen gebracht und ich kann mich nur schwer
davon überzeugen, daß Dr. Böhm wirklich nicht wissen
sollte, wer dieser Clericus ist. Wenn ich trotzdem das Pseu*
donym noch beibehielt, so geschah es; weil ich den Leseru
der „Psych. St." nun einmal unter diesem Namen ein alter
Bekannter geworden bin. Sachlich ist dies ganz ohne Belang.

Leib und Seele.

Von Dr. med. Tischner, München.
(Fortsetzung von Seite 89.)
Im Anschlüsse an unsere bisherigen Erörterungen über das
Verhältnis vom Gehirn zur Seele wollen wir uns fetzt klar z«
werden versuchen, wie denn, ganz allgemein gesprochen, das Yer-


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