Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 162
(PDF, 171 MB)
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162 Psychische Studien. XLVI. Jahrg. 3. Heft. (März 1919.)

nach einer erfolgreichen Materialisation ist ebenfalls ein
gewöhnliches und bedeutsames Phänomen, wenn man bedenkt
, daß eine solche Materialisation bis zu einem hohen
Grade eine Exteriorisation des Nervensystems, vielleicht
sogar eine neue Funktion desselben ist, welche, wenn vervollständigt
, ein Gefühl von Reizbarkeit und Erschöpfung
hinterläßt.

Daß die durch Materialisation hervorgebrachte Gestalt
häufig dem Medium gleiche, erschiene ganz selbstverständlich
, gleicht doch das Kind auch meistens den Eltern. Zuweilen
gleicht es ihnen aber auch nicht, weder in Geschlecht
noch in anderen charakteristischen Merkmalen,
und hat dies wiederum seinen Parallelismus (Gleichlauf) in
der Materialisation. Hingegen fehlt die Analogie, wenn
wir partielle Formen und Kleider in Betracht ziehen. Hier
müssen wir uns jedoch besinnen, daß das Herkommen
(Convention), welches den Materialisationszirkel leitet, von
jenem sehr verschieden ist, welches die Vererbung beherrscht
. Bei der menschlichen Geburt wird eine Form
geschaffen, die befähigt ist, ihre physiologischen Obliegen-
heiten automatisch zu erfüllen und alles ist für diesen
Zweck bestimmt. Der Zweck der Materialierung einer
Form ist, etwas zu erzeugen, was sofort in gesellschaftlichen
Verkehr treten kann. Zur Erfüllung dieses Zweckes sind
Hände, Gesichter und Kleider die ersten Erfordernisse. Es
ist fast alles, was wir von unseren Mitgeschöpfen gewahren.
Irgendwie mehr zu erzeugen, würde eine übergebührliche
x4urbeitsleistung bedeuten, und wenn „die Kraft* beschränkt
ist, so werden sorgfältiger ausgearbeitete Strukturen sich
von geringerer Dauerhaftigkeit erweisen. Wenn die Bedingungen
günstige sind, wie im Fall von „Katie King",
so mag es sich ereignen, daß eine „gründliche* Untersuchung
der Form, so wie sie von Florence Marryat durchgeführt
wurde, eine vollständige Aehnlichkeit mit einem
gewöhnlichen menschlichen Organismus ergibt.

Ein weiterer Vorzug dieser Ansicht über Materialisation
ist, daß sie den Ursprung der Intelligenz der Figur
(wenn eine) unerklärt läßt. Sie läßt sie, in der Tat, in
demselben Zustand, wie den Ursprung der infantilen menschlichen
Intelligenz. Die Präexistenz des Neugeboicnen
bleibt ebenso in mystisches Dunkel gehüllt, wie jene des
materialisierten „Geistes*, und für jetzt beabsichtige ich
nicht, eine Aufhellung zu versuchen.

Es würde von Interesse sein, die Uebereinstimmung
der ontogenetischen und phylogenetischen Entwicklung^
wie sie von Häckel dargestellt wird, in diese »eue Art


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