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Literatlirbericht. 178
vorsichtig zu sein und von Damen nur solche zuzuiassen, welche
ein objektives Urteilsvermögen besitzen und frei von sensationslüsternen
Motiven sind. Dr. Jos. Böhm.
Literaturb e rieht.
Nachstehend besprochene Werke sind zu Originalpreigen durch diu Baehh&adiaag
von Oswald Matze, Leipzig, Lindens tr&Äe 4, zu beziehen.
Bücherbesprechung.
Der Spuk. 250 Geschehnisse aller Arten und Zeiten aus der Welt
des Uebersmnlichen. Von Otto Piper, Dr. phil. h. c. et jur. Köln
1917, J. T. Ba ;hem. (169 S. gr. 8*.}
f Dr. Piper hat sich durch seine „Burgenkunde" (schonin 3. Auflage
erschienen) als Altertumsforscher ruhmlich bekannt gemacht-
liat er bei <?eren Ausarbeitung aus persönlicher Anschauung geschöpft
und allein über 700 Ruinen selbst besucht, so beruhen die
im vorliegenden Buche enthaltenen|Mitteilungen auf zuverlässigen
gedruckten Unterlagen, nicht auf eigenen Erfahrungen. Er enthält
sich daher auch jeder Erklärung der Vorgänge, die er mit Hecht
als beachtenswerte Tatsachen betrachtet, mit denen man sich nicht
so leichti, n abfinden könne, wie z.B. der Psychologe LudwigStrümpell.
der sie ieduhch auf Wahnvorstellungen zurückführen möchte. Die
außergewöhnlichen, sogenannten okkulten Begebnisse lassen sich
unterscj*ei« en als unvorhergesehene, sich aufdringende — und in absichtlich
i,< Cigeführie, wie sie von altersher als magischnbezeichnet,
oder wie m< u ramg» namentlich zur Erforschung des Spiritismus
imarier hhui %, geworden Bind. Jene erstere Gruppe wird vorzugsweise
i;.u cue bpukerschemungen*gebiidet, mit denen sich der
Verl, hi r be-^Mg:. Zuerst wird von der Erscneinung des Doppel-
ganzer^ ge > eU welche ohne den WiHen der wirklichen Person
eintreten w unter Umständen aber auch von dieser wirklich ent-
8€ »rieb wird. l)w zwei foigenuen Kapitel sind dre umfänglichsten.
Uas eine betritt t das zwsite Gesicht, wie es auffäiligerweise in
manctien Gep tv en — in Westfalen in benieswig-Boistein, in Schottjer
d — mcb., wonigen Personen eigen ist und manchen sogar zum
teuer winer Valien uraent: das andere handelt von allerlei Spukarten
, unh iüjIJ i ?»inacut \eiis durch sichibare, teils durch hörbare,
oft auch <üir» h na hr ouer w;-n »ger lästige fühlbare (mechanische)
V' ^ängv vw-i un*'» U oarer itan**; in alten unu neuen >.äusern, vielfach
in Iii» . u t, iu blossem (die weilte .brau der »ohenzollern u. a.),
auf Lat»u Ivii biiü m Gehotzen. Dazu kommt in bestimmten
Ge/eo eu "„anz i ätsethafte Erscneinung der wilden Jagd. Neben
dem zw^u-n Ue-ici t kommen noch manche andere Vorboten und
Anzcigeii vusj 'i odesiäi ien vor. Bei dem sichtbaren Bpuke erscheinen
die Gespenster meist in meusebacuer Gestalt und werden von Menschen
wau genommen: daß es aber auch spukende und spuksichtige
Tiere gibt ^namentlich Pferde und »»unde), wird noch das Schluß-
kapiLei 5n Ennnerung gebracht Die Berichte smd sorgfältig ausgewählt
und wiedergegeben, sowohl solche neueren Ursprungs,
als auch viele äUere,, s. B. aus weniger bekaenten oderwenigsr
leicht zugänglichen Büchern: Zimmerisehe Chronik, * orst s Deutero-
sl opie, Jung-Siiilings' Geisterkunde, Strackerjan's Aberglaube und
Bf gen, W. öcr tts Dämonologie, Flamm arion's L'Innnu n. a. So
ist eine sehr schätzoare bammlung von Beispielen geliefert, deren
Benuztung auch durch ein beigefügtes Register erleichtert wird
Wer nekke.
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