Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 195
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Iiiig: Zwei Fälle von Fernwirken Sterbender. 195

Diese rief ihr jedoch schon beim Eintreten ins Zimmer
entgegen: „Ich weiß schon alles; vor einigen Minuten war
die Sterbende bei mir hier im Zimmer und hat sich angemeldet
!« Dann erzählte sie, wie es zuging. Sie lag bei
beleuchtetem Zimmer betend im Bett und hatte den W
gegen die offenstehende Tür gerichtet, als mit einemmal
die Sterbende unter der Tür stand, weiß gekleidet und am
Kopf wie mit einem Schleier umwickelt. Die überraschte
stieß den Ruf „ach Gott!" aus. Da verschwand die Er-
scheinung. Die sofortige Zeitfeststellung ergab das Zusam-
mentreffen der Erscheinung mit der einen Stock höher beobachteten
Ekstase der Sterbenden. Die Zeugen dieser
Vorgänge sind noch am Leben. Es sind höchst achtbare
Personen. Die Hauptzeugin nimmt im öffentlichen Leben
eine angesehene Stellung ein und gehört mit ihrer Familie
den Freidenkern an, bietet somit gewiß hinreichende Gewähr
für unvoreingenommene Beobachtung und Beurteilung
des äußerst interessanten, weil doppelseitig beobachteten
Vorganges. —

Die beiden hier geschilderten Fälle vom Fernwirken
Sterbender sind sehr lehrreich, da sich beide aufs schönste
ergänzen. Der letzte Fall zeigt, wie solche Fernwirkungen
im Augenblick des Todes entstehen. Es tritt ein Zustand
der Ekstase ein, wie er auch bei Sehern und Visionären
eintritt, die nach ihrer Entrückung wieder weiter leben.
So berichtet Dr. Meier in seiner Geschichte der Somnambulen
Auguste Müller von Karlsruhe auf Seite 95: „Wenn
ihr magnetisches Ich abwesend ist, hört sofort jede Respiration
auf. In diesem höchst merkwürdigen Zustand gleicht
sie einem Marmorbild, einem soeben hingeschiedenen Toten.*
Ähnlich äußert sich die württembergische Pfarrerstochter
Thekla Weil*) auf Seite 60 ihrer „ Geisterstimme *: „In früheren
Jahren bekam ich gleich nach dem Erwachen blitzartige
Schläge über den ganzen Körper. Nach einigen
Schlägen fühlte ich mich schon so starr, so total in jeder
Bewegung gehemmt, daß ich mit dem besten Willen nicht
imstande gewesen wäre, auch nur einen Finger zu rühren.
Und doch blieb ich bei vollem Bewußtsein, mit beinahe
stanz geöffneten Augen. In diesem Zustand wurde mir
dann gezeigt, was mir zu wissen nötig war.« - Ein Schüler
der Schule von Saint Cyr schildert in einem Briefe an A.
de ßoehas („Dokumente des aufeinander folgenden Lebens*
S. 235—237) die Entstehung seiner Entrückung folgendermaßen
: „Ich spürte Kälte, konnte mich nicht mehr be-

*) Dem Schriftleiter s. Z. persönlich bekannt. — M.

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