Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 208
(PDF, 171 MB)
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208 Psychische Studien. XLVI. Jahrg. 4.-5. Heft. ( \pril-Mai 1919.)

Anmerkungen zum vorhergehenden Abschnitte.

1. Die Länge des Nervensystems, d. h. der einzelnen
Nervengruppen zu vergleichen und zur Basis der Untersuchung
zu machen, fühlte ich mich auch eine Zeitlang veranlaßt
. Ich kam aber davon ab und muß das Stirnhirn
für den Sitz der für unsere Ausführungen wichtigen Willensäußerungen
halten. Anatomische Eingriffe in dieses zeigen
eben, daß größere Verletzungen desselben eine Verminderung
des Willens oder gänzliche Willenlosigkeit zur Folge haben
können. Krankhafte Rückbildungen oder absichtliche Entfernungen
des Stirnlappens brachten eine Charakteränderung
bis zum völligen Aufhören der Willenstätigkeit hervor,
i Forschungen von Flechsig, Wundt u. a. — |*)

2. Der Umstand, daß Schöpfungen der Technik als
unbewußte Kopien von Organen <h*s menschlichen Körpers
als sogenannte ^Organprojektionen* [Fhotographiseher Apparat
-Auge und lietina, Telegraph-Nervensystem, Phonographkrankes
menschliches Gehirn, drahtlose Telegraphie-Gehirn|
gelten, soll als Beweis einer besonderen Seele oder des transzendentalen
Subjektes — Du Prel — und deren besonderer
organisierender Fähigkeiten dienen, die sich in ihrer irdischen
Geistestätitrkeit — dem Denken — und deren
Funktionsftußerungeu zeigen.

3. Eine natürliche Erregung regt ebenso die Nervenknoten
des Herzens an, wie verschiedene Gifte — Coffein,
Thein — bezüglich weicher die Versuche Kräpelins ergeben
haben, daß durch deren Genuß das Herz kräftiger und
schneller schlägt, wodurch das Gehirn besser durchblutet
wird, was einer Versorgung mit Sauerstoff entspricht, wodurch
eine Hebung der Gedächtnistätigkeit und Fähigkeit .
eintritt.*5*)

*) Über den Willen s. Geoig Sulzer: Die Willensfreiheit oder der ich-
ue «rußte menschliche Wille und seine Entwicklung. Verlag Oswald Mutze,
L eipzig 1912.

**) Diesbezüglich wären auch die Ausführungen Herbert Spenccr's in
den „Grundlagen der Psychologie" (Auszug seiner synthetischen Philosophie
von F. Howard ColHns, 5. Auflage, §§ 254—267) in Erwägung zu ziehen,
denn, wenn er auch von einem „Nervenrluidum4 spricht, so ändert da»
nichts an der Tatsache, weil, wenn wir sUU des Ausdruckes „Nervenfluidun)14
den Zufluß, Abfluß, Druck des Blutes setzen, die gleichen, von ihm be-
ichriebenen Erscheinungen zustande kommen. Bei harter körperlicher Arbeit
Tcicht das Blut aus dem Gehirn, um die Muskeln zu nähren; die Gehirn-
taigkeit erfährt eine Abschwächung. Bei der Ernährung haben die Verdauungswerkzeuge
das Blut notwendig, es bleibt im Gehirn weniger davon.
Daher die Neigung zum Schlaf, z. B. nach dem Mittagessen. Auch das
Sprichwort- „Plenus venter non studet libenter" hat hiei — von seinem


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