Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 211
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
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t)6r; Die Wirkung in die Ferne

211

Der ähnliche Vorgang spielt sich auch bei Annäherung
des Mannes an eine weibliche Person ab. Alle Momente, wie
eine vorteilhafte persönliche Erscheinung, günstige materielle
Verhältnisse, Bildung, Fähigkeiten, Geschicklichkeiten ausgeschaltet
: rein den Durchschnittstypus repräsentierende
oder sogar darunter stehende Männer können Frauen, die
in jeder Hinsicht über ihnen stehen, an sich ziehen und
an sich fesseln. Die Alltagswelt steht da wie vor einem
Eätsel und sucht nach Erklärungen auf sexuellem Gebiete,
die die Frau ungerecht in den Kot ziehen. Nichts von
alledem. Die kräftigere Willenswelle ringt jene der Frau,
zumeist jedoch unbewußt nieder. —

Täglich kann man sehen, wie Frauen und Mädchen
vor dem stummen, aber beredten Blicke des Mannes ihre
Augenlider senken; sie verschließen damit ihren Empfindungsapparat
vor den ihnen entgegenstrahlenden Willenswellen.
Es ist nicht die Züchtigkeit., es ist die unbewußt empfundene
Schwäche. — Jene, die stark sind, die sich stark fühlen
oder in Stärke zum Lebenskampf erzogen sind: die senken
nicht ihre Lider.9) Sie senden der Willenswelle ihre eigene
Welle entgegen, welche jene des Mannes resorbiert, zurückschlägt
, niederkämpft.

Selbst wenn der ewige Kampf ganz aus der Nähe fortgeführt
wird, kommt dieses Moment zur Geltung und nicht
die aus dem niedrigeren Tierreiche gewonnenen Analogien
des mittelst Ausdünstungen erreichten Niederkämpfens der
Willenskräfte, des Widerstandes. Der auf einer höheren
Stufe der Entwicklung stehende Mensch nimmt seine Waffen
nicht aus dem Arsenal einer tieferen Entwicklungsstufe.
Damit soll nicht gesagt werden, daß innerhalb des Menschentums
die Phase der Entwicklung bezüglich der von uns
aufgeworfenen Frage gleichgültig wäre. Wir sehen hier
ganz besonders eigentümliche Erscheinungen. Menschen,
die „geistig* auf einer tiefen Stufe stehen, die keine Kenntnisse
, keine Bildung besitzen, die geradezu roh genannt
werden können, sind imstande, Menschen und Tiere
weitausreichend zu beeinflussen. Wir brauchen bloß auf
viele Hufschmiede, Tierbändiger, Reiter hinzuweisen und
ganz besonders auf die faszinierende Einwirkung von Artisten
fremder Rasse, auf Zigeuner-Musikanten (Fall Rigö-
Chimay, Nyäry — Gräfin Festetich), welche insbesondere

°) Selbstredend jene auch nicht, die ihre Bereitwilligkeit „z,u Willen
zu sein" durch „parallele" W illenswelien bezw. Blicke kundtun. jS. Einschaltung
.)

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