Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 233
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0237
Kaindl: Hans Driesch über Staat und Staatskunst, 233

aufmerksamer hinschaute und nun deutlich einen Schatten
wahrnahm, dessen Bewegungen von einem seltsam raschelnden
Ton begleitet waren. Durch diesen Vorfall verwirrt,
sagte er seinen Schülern, er werde sie am nächsten Tage den
selben Choral wiederholen lassen. Das geschah, und während
sie sangen, sah Eink im Nebengemach eine Person hin- und
hergehen, welche sich öfters der Öffnung in der Tür näherte.
Höchlich erstaunt über diesen außerordentlichen Umstand,
ließ er am folgenden Tag dasselbe Lied wieder singen und
diesmal wurde sein Argwohn vollkommen bestätigt. Der
alte Musiklehrer näherte sich der Tür und schaute unverwandten
Blickes in das Unterrichtszimmer herein. .Sein
Gesicht hatte eine völüge Leichenfarbe', erzählte Rink dem
Dr. Mainzer, der so gefällig war, mir diesen Vorfall aus
seinem Tagebucbe mitzuteilen. ,Später kam die Erscheinung
nicht mehr, wie oft ich auch den Choral wiederholen lassen
mochte. Ich halte nichts auf Geistergeschichten*, sagte Rink.
,und bin nicht im mindesten abergläubisch. Gleichwohl
muß ich gestehen, daß mir dies vorgekommen ist, und was
ich einmal mit gesunden, hellen Sinnen gesehen habe, kann
ich nicht bezweifeln noch ableugnen/* — (Schluß folgt.)

Hans Driesch über Staat und Staatskunst.

Über dieses in einer Zeit, wo sich die tiefsten Denker mit
dem Problem eines idealen Zukunftsstaates eingehend beschäftigen
, hochwichtige Thema schreibt uns Herr Alois Kaindl,
Linz a. D., dat. 9.1.19:

Was Ihren geehrten Vorschlag, eine Besprechung von Driecsh's
„Wirklichkeitslehre44 zu übernehmen, anbelangt, so fühle ich mich
hierzu nicht berufen, indem, um ein Werk von solch geistigem
Gehalt nach Gebühr würdigen zu können, bedeutendere geistige
Fähigkeiten und ein umfassenderes Wissen erforderlich wären, als
ich sie zu besitzen glaube. Als höchst aktuell und daher als besonders
beachtenswert erschien mir aber unter anderem, was
Driesch über Staat und Staatskunst sagt. Er unterscheidet zwischen
echtem entwicklungshaftem Staat (dem Menschheits- oder
Gottesstaat) und den empirischen Staaten (d. i. auf Kumulationen
beruhende Scheinganzheiten), welche von „Vereinen44 sich grundsätzlich
nicht unterscheiden.

Ober den allein wesentlichen Staat, den Staat der Menschheit
als das echte Ganzheits-Überpersönliche, äußert er sich wie folgt:
„Der Staat ist in jedem seiner Daseinszustände vom tiberpersönlichen
Ganzen, also für den Einzelnen „unbewußt44, gemacht. Man
soll dem Machen des Unbewußten, des Überweisen,
möglichst wenig durch bewußtes Tun, durch Vorschriften,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0237