Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 253
(PDF, 171 MB)
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Groskopff: Sind Phantome Abgeschiedener erwiesen f 2f 3

m. E. die menschliche Unsterblichkeit so gut wie erwiesen
ind „die Kardinalfrage der Menschheit*, wie Hofrat Seiling
mit Recht sie nennt, zum Trost namentlich für alle die, welche
wie ich ihre meisten Lieben bereits verloren haben, gelöst.

Mir scheint nun aber, daß die Existenz jener Erscheinungen
durch die Untersuchungen jener beiden Forscher
noch keineswegs sichergestellt ist. Peter erwähnt, daß die
.Phantome nur von «Sensitiven oder in somnambulem Zustand
befindlichen Personen gesehen werden können. Es ist
nun ja aber bekannt und wird auch von Peter erwähnt, uaß
das Nervensystem solcher Personen sich im Überreizungszustand
befindet und daß bei in solchem Zustand befindlichen
Personen oft Halluzinationen aufzutreten pflegen. Deshalb
ist doch der Gedanke sehr naheliegend, daß die Phantome
, welche die Somnambulen von de Rochas und Durville
gesehen haben wollen, eben solche Halluzinationen waren
und nichts weiter. Daß es wirkliche Phantome waren,
müßte doch erst genau bewiesen werden. Der Umstand,
daß dann diVse verschiedenen Somnambulen fast genau die
gleichen Halluzinationen gehabt hätten, wäre ja dadurch
leicht zu erklären, daß bei ihnen die Nervenüberreizung in
ungefähr gleichem Stadium sich befand und daß überhaupt
ihr Nervensystem ein ähnliches ist. Sehr auffallend ist mir,
daß die Versuchspersonen ntfr immer ihr eigenes und unter
Umständen auch noch das Phantom einer anderen mitwirkenden
Versuchsperson erschauen niemals aber die Phantome
von bereits Abgeschiedenen. Man sollte doch sagen, daß
hier und da wenigstens solche zu erblicken gewesen sein
müßten. Nur die eine Somnambule von de Rochas soll
einmal sogenannte Larven erblickt haben. Die Seherin von
Prevorst will allerdings auch Phantome Abgeschiedener
erblickt haben. Auch nie soll bekanntlich aber eine schwer
nervenkranke Person gewesen sein, weshalb alles, was sie
gesehen hat, wahrscheinlich auf Halluzinationen beruhte.

Es würde mich sehr freuen, wenn mir der Nachweis
gebracht würde, daß die besprochenen Erscheinungen wirklich
Phantome waren, weil mir scheint, daß damit die Unsterblichkeit
der Seele erwiesen wäre. Ich habe bereits die
meisten meiner Lieben verloren und sehne mich, sie wiederzusehen
. Man könnte sagen, die Materialisationserscheinungen
, deren Existenz Dr. v. Schrenck-Notzing wohl
unwiderleglich bewiesen hat und die ja auch von Nichtsensitiven
gesehen werden, beweisen die Existenz von Phantomen
, aber wie ja auch v. Schrenck sagt, fehlt j§3er Beweis
dafür, daß sie »Phantome sind.46 — Wir stellen die interessante
Frage hiermit zur freien Erörterung,


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