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Kurze Notizen
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Kurze Notizen.
a) Über Ludwig Aub, den berühmten Charakterologen
und Faehsehriftsteller für angewandte Seelenforschung in
München, schreibt Dr. Curt Heinke, ord. Professor der
Elektrotechnik an der Technischen Hochschule in München:
«Die seltene Fähigkeit von Ludwig Aub, die Seelenschwingungen
der mit ihm in Berührung Kommenden zu deuten
und die Hauptzüge des Charakters nicht nur dieser Seelenträger
selbst, sondern auch von Eltern und Geschwistern
zu „prophezeien*, gehört für mich als Elektrophysiker einer
zwar übersinnlichen, aber keineswegs übernatürlichen Erscheinungsgruppe
an. Das Gebiet übersinnlicher Schwingungen
hat durch drahtlose Telegraphie, Röntgenstrahlen
und radioaktive Erscheinungen innerhalb weniger Jahre
eine derartige Bereicherung erfahren, daß es nur wahrscheinlich
erscheint, daß unserer späteren Erkenntnis noch
weitere bevorstehen. Das übersinnliche Gebiet der Seelenschwingungen
kann, wie alle übersinnlichen Erscheinungen,
denen wir als Erfahrungstatsachen gegenüberstehen, nur
durch Hilfsvorstellungen dem Verständnis näher gebracht
werden. Für die Aub'sehe Fähigkeit des Seelendeutens
scheint mir nun das Erscheinungsgebiet der drahtlosen Telegraphie
als Hilfsvorstellung besonders geeignet. Aub vereinigt
in seltenem Maße verschiedene Funktionen: einmal
ist er ein feinfühliger Seele«dRektor mit einer großen Einstellfähigkeit
auf alle natürlichen und „offenen* Individualseelen
als Sender; zu diesem mehr unbewußten Empfänger-
tum tritt die Fähigkeit, die aufgenommenen Schwingungen
durch Resonanz so zu verstärken, daß er sie ins Bewußte
überzuführen und in Worten auszusprechen vermag. Allerdings
, wie er selbst sagt, nicht bei allen, z. B. nicht bei
schnoddrig-kritischen Naturen, die absichtlichen Widerstand
leisten; umso besser aber bei seelisch stark nach außen
schwingenden Einzelseelen, mit denen er leicht seelischen
Kontakt bekommt.*
b) Der Tod vorausgeträumt. Unter dieser Überschrift
bringt die uns durch die Güte des Herrn Dr. Großmann (Bamberg)
zugegangene Nr. 35 der „Tägl. Beilage zur Bayr. Landeszeitung«
(Wtirzburg) vom 11. IL 19 nachfolgenden symbolischen Wahrtraum:
F. W. Beek schreibt in einer Abhandlung über „Unsterblichkeit* in
der Halbmonatsschrift „Das freie Wort" (Neuer Frankfurter Verlag,
Frankfurt a. M ): Es kursieren in der okkultistischen Litteratur,
aber auch in Privatkreisen, zahlreiche Geschichten, daß Menschen
ihren Tod in mehr oder minder symbolischer Einkleidung nach Ort
und Zeit vorausgeträumt haben sollen. Der Verfasser dieser Zeilen
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