Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 277
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
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entschieden sei. Nun, eine solche strenge Beweisführung
wird bei spontanen Erscheinungen wahrscheinlich überhaupt
nie möglich sein. Wir können da nur zu Vermutungen
kommen, die im Höchstfall einen gewissen Wahrscheinlich-
keitsgrund erreichen können, weiter nicht. Wofür spricht
nun in dem vorliegnnden Fall die Vermutung? Auf die
Stufe des gewöhnlichen Traums und damit der groben Selbsttäuschung
werden wir den Vorgang nicht stellen dürfen.
Dafür ist er zu plastisch, zu charakteristisch und vor allem
zu typisch und zu klar bewußt. Zwar gibt es auch Wachsuggestionen
und Halluzinationen, die in dem Subjekt, das
sie bekommt oder produziert, den vollkommenen Ueber-
zeugungsgrund objektiver Wahrnehmungen erlangen, aber
diese haben dann doch zumeist den Charakter des absolut
Zufälligen, wenn nicht gar des Bizarren, nicht aber eine
Reihe typischer Merkmale einer gewissen Gruppe von Erscheinungen
, die sich landauf landab immer wiederholten
und seit Menschengedenken bekannt sind. Zu diesen Merkmalen
gehören in erster Linie die der optischen Erscheinung
vorausgehenden akustischen Erscheinungen, das Geräusch
des Türöffnens und der Tritie. Dieie Stufenfolge bei kombinierten
Erscheinungen ist so typisch und so regelmäßig,
daß man hier mit Recht auf eine gewisse Gesetzmäßigkeit
schließen darf. Wer sich schon die Mühe gegeben hat,
eine größere Anzahl von „Geistergeschichten* auf ihre ty*
piscben Merkmale hin zu durchforschen und zu vergleichen,
wird sich zu der Feststellung genötigt gesehen haben, daß
die rätselhaften Ursachen von Spukerscheinungen sich viel
leichter dem Gehör, als dem Auge wahrnehmbar machen
können und daß bei kombinierten Erscheinungen die
akustischen den optischen vorangehen. Dies trifft auch in
dem vorliegenden Fall zu, und auch die Art der Laute
korrespondiert mit den Lautarten in anderen Fällen. Wir
haben also ein Recht zu der Schlußfolgerung, daß wir hier
einen Fall vor uns haben, der nicht einseitig subjektiv gedeutet
werden kann, sondern einer Erscheinungsreihe von
objektivem Charakter angehört. Sind wir erst einmal m
dieser Ueberzeugung gelangt, dann besteht nur noch die
Frage nach der Art der Ursache ? Haben wir es mit der
Äußerung eines Verstorbenen, mit der Einwirkung eines
Elementardämons, mit der Fernwirkung eines Lebenden
oder mit der Funktion eines Gcdankenbilds zu tun ? Das
Gedankenbüd als Residuum betrachtet, möchte ich von vornherein
ausscheiden, denn das Offenbarwerden eines zuvor
verborgenen Bildes kann nur ein rein mechanisches sein.
Ein Bild haftet an der Stelle, an der es aufgetragen ist


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