Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 289
(PDF, 171 MB)
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Frendenberg: Vom Unterbewußtsein.

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Oberbewußtseins. Das Oberbewußtsein „repräsentiert11. Es
verhält sich »offiziell*. Es ist das »ewig Subjektive*.

Dem Oberbewußtsein gegenüber steht, ohne jedoch
scharf von ihm getrennt zu sein, das Unterbewußtsein.
Dieses aber teilt der Verfasser in funktioneller Hinsicht in
die nachstehenden drei Abteilungen: das erlebende, das ordnende
und das tiefste Unterbewußtsein.

Zu dieser Dreiteilung hat den Verfasser die Beschäftigung
mit der von ihm „Schizotbymie* genannten und mit
Rieht von der Hysterie getrennten, Krankheit gebracht.
Der hierbei in tietster Hypnose erzielte, von ihm „hyp-
notische Selbstbesinnung- genannte transakige Zustand hat
seitens der betreffenden Versuchspersonen aber zu den
gleichen Angaben gettihrt, wie des Verfassers Annahmen
lauteten. Die Möglichkeit einer suggestiven Beeinflussung
ist natürlich prinzipiell nicht von^er Hand zu weisen*
Immerhin aber bauen sich die vom Verfasser entwickelten
Gedanken so logisch und psycho-physiologisch einleuchtend
auf, daß wir sie uns gerne, mindestens als eine Arbeits-
hypothese gefallen lassen wollen. Zum besseren Verständnis
des Nachstehenden müssen wir eine Stelle der K's arbeit,
in welcher der Verfasser begriffliche Erklärungen gibt, im
Wortlaut wiedergeben:

„Um das Wesen der Schizothymie und weiterhin den
Gegenstand dieser Arbeit zu erläutern, wiederhole ich mein
altes Paradigma des schizothymen oder Sandbanksymptoms,
auch Komplexreaktion genannt: die Patientin P. klagte
nach langwieriger und aufopfernder Pflege einer Verwandten
über die Unmöglichkeit, ein Buch zu lesen. Es stellten sich
sofort beim Versuch der Lektüre Angstzustände ein, die
das Weiterlesen unmöglich machten. P. ist leicht in tiefe
Hypnose zu versetzen. Auf die Suggestion, lesen zu können,
liest sie, aber mit einem Gefühl des Zwanges, lesen zu
müssen. Nach einiger Zeit stellte sich die Beschwerde unverändert
wieder ein. Jetzt wandte ich das psychanalytische
Verfahren an, in der von uns allein gebrauchten „palin-
mnestischen* Form*), die sich an die erste Veröffentlichung
von Breuer-Freud anschließt. Ich frage in tiefer Hypnose:
„Hat dieses Sympton einen seelichen Zusammenhang? Und,
wenn ja, welchen?14 Nach — wie meist — nur kurzem
Uberlegen wird folgende Antwort gegeben: Ich war vor
20 Jahren in einem Kurort und ging Nachmittags nach
einem Aussichtstempel spazieren, von dem aus man das
Hotel sehen konnte, in dem die Eftern — der Vater war

*) Wiedororinnerung. (F.),


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