Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 312
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0316
312 Psychische Btudien. XL VI. Jahrg. 6. Heft, (Juni 1919.)

wußte Tagleben können aber beim Ekstatiker äußere Erscheinungen
veranlassen, die von ihm nicht als Erzeugnis
seiner eigenen Subjektivität erkannt, sondern für objektive
Realitäten gehalten werden.

Es ist eine bekannte Tatsache, daß, wenn man mit dem
festen Vorsatze, zu einer bestimmten Stunde zu erwachen,
einschläft, man tatsächlich zu derselben aufwacht. Man hat
d i ese d uroli -A.u tos uggestion _ geweckte Fähigkeit „Kopfuhr"
genannt. Es ist ferner eine ebenso bekannte Tatsache,
daß Somnambulen einen kosmischen Zeitsinn oder ein Zeit-
bawußtsein besitzen und daß sie sich außerdemfüber den Stand
der Zeit durch Fernsehen orientieren können, indem sie von
in ihrer Umgebung befindlichen Uhren die Zeit ablesen. Im
Hinblick auf diese Tatsachen muß es auffallen, daß die
träumenden Ekstatiker, von denen in den folgenden Fällen
die Rede sein wird, dieser Fähigkeit des Zeitbewußtsein*-.
ermangeln, indem ihre Träume gerade aus dem lebhaften
Wunsche entsprangen, sich über den momentanen Stand der
Zeit Gewißheit zu verschaffen Aus diesem Grunde kann
man die betreffenden Erscheinungen auch nicht als Ergebnis
von dramatisiertem Fernsehen auffassen, wonach der
Traum nur eine Folge von spontanem Fernsehen würe. Es
handelt sich vielmehr um eine Zeitorientierung nach der Uhr
durch die mit Wahrnehmungsvermögen ausgestattete realisierte
Traumgestalt. Was die Entstehung der Träume anbelangt
, welche dem Gespensterspuk zu Grunde liegen, so
hat man sie in einer den Ekstatiker vorübergehend (akut)
oder dauernd (chronisch) beherrschenden Gedanken- oder
Gemütsrichtung zu suchen.

Daß in den folgenden zwei Fällen die supernormale
Fähigkeit des kosmischen Zeitbewußtseins sich bei den Ek-
statikern nicht einstellte, mag seinen Grund in der Wirksamkeit
einer negativen Autosuggestion haben, denn wenn
es möglich ist, den Zeitsinn durch eine positive Autosuggestion
(des Vermögens) zu wecken, ho muß es umgekehrt
auch möglich sein, ihn durch eine negative Autosuggestion
(des Unvermögens) wieder aufzuheben. Die Ekstatiker
träumten sich in diesen Fällen offenbar als bewußte Persönlichkeit
mit normalen Fähigkeiten, und ist dies wohl der
Grund, weshalb eine supernormale Fähigkeit wie der Zeit-
sinn dabei nicht zur Geltung kommen konnte.

Nach dieser theoretischen Abschweifung kommen wir
nun zu den Fällen selbst, deren erster in der „Ubers. Welt*
(1917 S. 325) von Frau L. v, T. berichtet wird, deren zweiter
aus Happachs Werk „Materialien zu neuen Ansichten
über ErfahrungsseelenknndeÄ (TI 164—174 stammt.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0316