Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 313
(PDF, 171 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0317
KaindJ: Eine Materiftlisations Theorie. 313

Es sei hier nur nebenbei bemerkt, daß ein weiterer
Bericht der Frau L. v. T. (s. „übers. Welt" V, 1918, S. 85)
uns in auffallender Weise zeigt, welch seltsame Formen ein
.Gespensterspuk" annehmen kann und wie sich seine Er-
scheinungen vermannigfaltigen und verkomplizieren, wenn
die schöpferische Kraft der Traumphantasie des Ekstatikers
unter den positiven Einfluß eines spiritistischen Zirkels gerät
. Hierbei läßt sich beobachten, wie mit dem Eintritte
jeder neuen Person in den Zirkel die Traumphantasie neue
Nahrung erhält und der Spuk in entsprechender Weise sich
modifiziert und dies umso gründlicher, je positiver der Geist
des Eingetretenen und dessen Ideen sind, und je mehr der
Ekstatiker hierfür empfänglich ist.

Die vorerwähnten Fälle werden in den angegebenen
Schriften wie folgt geschildert:

„Vor einigen Wochen war mein Papa Zeuge einer Materialisation
. Die Sache trug sich folgendermaßen zu: Mein
Vater, der ein Frühaufsteher ist, wurde am Abend von der
Köchin gebeten, er möge sie am nächsten Morgen um 5 Uhr
früh wecken. Am nächsten Morgen, mein Vater war bereits
wach und las die Zeitung, ging die Tür seines Schlafzimmers
auf, die Köchin stand unter der Tür und fragte:
„„Gnädiger Herr, ist es 5 Uhr?"* Mein Vater sah auf die
Uhr, die 5 zeigte, und antwortete: „„Ja, Minna, es ist gerade
5."* Die Gestalt * versehwand lautlos. Als alles im
nebenan liegenden Dienstbotenzimmer vollkommen still blieb,
ging der alte Herr in dasselbe; die Köchin schlief tief und
lest und war kaum wach zu bekommen. Sie lag ausgezogen im
Bett, während die Doppelgängerin, die höchstens 5 Minuten
vorher im Zimmer erschien, vollständig angezogen war/' —

Da mir das genannte Werk Happachs momentan nicht
zur Verfügung steht, so lasse ich du Pr e 1 für ihn sprechen
, der diesen Fall in seiner „Monistischen Seelenlehre*
wie folgt wiedergiebt:

„Happach hatte eine alte Magd, ein Muster von Pünktlichkeit
, die mit sich selbst nicht zufrieden war, wenn sie
etwas versäumt hatte. Um 3 Uhr früh mußte sie ihm täglich
den Thee bringen, wobei sie seine unter dem Spiegel
hängende Taschenuhr, an der sie selber sich nicht orientieren
konnte, ihm ans Bett brachte. Eines Tages kam sie
zur Tür herein, ^eise, als ginge sie auf Strümpfen, trat mit
der Uhr an sein Bett, wandte sich dann aber wieder hinweg
und antwortete nicht, als er sie ansprach. Er stand
auf, ging durch die Tür, die er verschlossen fand, zu ihr
in den zweiten Stock hinauf, wo er sie mit Mühe aus dem
Schlafe weckte. Dies wiederholte sieh nach einigen Tagen.

21


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0317