Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 330
(PDF, 171 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1919/0334
330 Psychiadie Studien. XLVI. Jahrg. 7. fleft. (Juli 1919.)

Der Identitätsbeweis im Spiritismus.

Von Paul v. Rechenberg-Lintert (Ascona).

1.

Alle Wahrnehmungen, die wir machen, kommen im letzten
Grunde vermittelst der Fmpfindungen in uns zustande. Wenn wir
uns weiter fragen, was wir wahrnehmen, so stehen wir vor einer
unabsehbaren Menge von Eindrücken, die ununterbrochen auf die
eine oder andere Weise zu unserer Empfindung gelangen. Und
auf Grund von immer erneuter Erfahrung und Gedankenkontrolle
gelangen wir dann zum Resultate, daß alle Empfindungseindrticke
sich entweder auf innere Vorgänge in uns, oder auf äußere Vorgänge
in der sogenannten Außenwelt zurückführen lassen, d. h.
zurückgeführt werden müssen.

Die inneren Vorgänge in uns bestehen aus den verschiedenen
unmittelbar von der Empfindung wahrgenommenen Empfindungs-,
Bewußtseins- und Gemütszuständen der Seele, den Gedankenoperationen
und überhaupt aus allen den Wahrnehmungen, die unmittelbar
in uns auftauchen. Sie allein besitzen daher auch den
absoluten Grad der Gewißheit für uns, und wir zweifeln garnicht
daran, ob sie sind oder nicht.

Die äußeren Vorgänge dagegen bedürfen zu ihrer Wahrnehmung
für uns außer der Empfindung noch der sogenannten Sinne.
Hätten wir nicht Augen, Ohren, Geruchs- und Geschmacksnerven,
Tastnerven usw., so würden wir wahrscheinlich, so wie wir sind,
nichts von den tausenderlei Erscheinungen, Gegenständen, Veränderungen
der sogenannten Außenwelt wahrnehmen. Erst vermittelst
der Sinnesapparate gelangen die Eindrücke von diesen
Dingen zu unserer Empfindung, die sie dann vermittelst des Unterscheidungsvermögens
und des Denkens zu dem Weltbilde verarbeitet
, welches wir die Außenwelt nennen.

Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Gebieten, also
der Ich- oder Innenwelt und der sogenannten Außenwelt besteht
nun außer ihren äußerlichen Merkmalen darin, daß wir von der sogenannten
Außenwelt nichts mit absoluter Sicherheit wissen und
aussagen körnen, da wir diese Außenwelt nicht direkt und unmittelbar
wahrnehmen wie unsere Innenwelt. Wir nehmen in dieser
sogenannten Außenwelt nur Erscheinungen der verschiedensten Art
wahr, und das verschiedenartige Verhalten dieser Erscheinungen
zu einander und zu uns. Aber auch das Verhalten dieser Erscheinungen
zu einander und zu uns läßt sich nur mit annähernder Genauigkeit
feststellen. Und was diesen Erscheinungen zu Grunde
liegt, d. h. was diese Erscheinungen in Wirklichkeit sind, bleibt
uns undurchdringlich verschlossen. Dies soll ;m weiteren genauer
ausgeführt werden. Zuerst jedoch müssen wir die Voraussetzung
Jeglicher wissenschaftlicher Feststellung ~ das sind unsere Denk-


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