Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
46. Jahrgang.1919
Seite: 338
(PDF, 171 MB)
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338 Psychische Studien. XLVI. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1919.)

als Erscheinungen zur Äußerung gelangen, je nachdem, wie
die Bedingungen für die Intensität bezw. der Empfänglichkeit
erfüllt wird.

Wenn nun diese Bedingungen absichtlich, je nach der
Maßregel, die dazu in Anspruch genommen wird, geschwächt
oder gar verrichtet werden, so hören die Erschei-
nungen auf, so verschwinden sie. Die künstliche Schwächung
besl Vernichtung dieser Erscheinungsbedingungen findet
wir in den kirchlichen Zeremonien der Geisterbannung, der
Beschwörung, der Sühne (= entgegengesetzte, kräftige in
der Richtung der allumfassenden Liebe und des Vergebens
eingesetzte Willen wellen), welcher in den Sagen und Märchen
mit dem Ausdrucke: ^Erlösung des Spukes* vielfach Erwähnung
getan wird.

In Kant's -Träume eines Geistersehers * heißt es unter
dem Einflüsse Swedenborgs: „Es wird noch bewiesen werden,
daß die menschliche Seele auch in diesem Leben in einer unauflöslich
verknüpften Gemeinschaft mit allen immateriellen
Naturen der Geisterwelt steht, daß sie wechselweise in diese
wirke und von Ihnen Eindrücke empfange, deren sie sich
aber als Mensch nicht bewußt ist, so lange alles wohl steht!*

Schöne, Kant'sche Worte von der mystischen Geisterwelt
, dieselbe Ansicht, die wir unserer Auffassung gemäß
in schlichte Worte gekleidet, hinsichtlich der uns
umgebenden, lebenden, fremden Willensweilen und ihrer
Einwirkung sagen.

Ich möchte noch auf die Mitteilungen von Carl Peters
im »Tag* (November 1905) hinweisen, welche von Max Seiling
in seinem Werke: „Die Kardinalfrage der Menschheit*
(Verlag Oswald Mutze, Leipzig, 1908, 3 Mk., Seite 105 u, ff.)
in Bezug auf den Ahnenkultus der Japaner besprochen
werden.

*

Qleichgefühl und Gegengefühl.

Während die Beeinflussung einer Person keine andere
Bedingung erheischt, als daß die eine P§rson bewußt oder
unbewußt mit ihren kräftigen Willens wellen jene des Partners
niederringt, so ist bei der Erscheinung des Gleichgefühls,
ebenso wie bei der Wirkung in die Ferne eine Gleich-
stimmigkeit, eine Verwandtschaft (affinita^s) der Willenswellen
notwendig. Es ist zweifellos, daß ein Grleichgefühl weder
durch den Schall der Stimme noch dtirch den Blick allein
hervorgerufen werden kann, denn wo nähmen denn die
Tauben oder Blinden das Gleicbgefühl her, das sie für
T< raanden, ganz so wie die alle Sinne habenden Menschen


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